Narretei und Tollerei in der Faschingszeit:Was man in der "Bimmelbahn" so alles erleben kann...Als Verkehrsmittel für die Fahrt nach Köln (2. Februar 2002) entschied sich der 1. FCK Fanclub "Fairplay" zu Gunsten der "Bimmelbahn". Preislich konkurrenzlos attraktiv dank dem Wochenendticket (21 ? für 5 Personen). Michael suchte im Vorfeld die passenden Verbindungen raus, verschickte sie (ohne Absender!) an alle in Frage kommenden Mitglieder (...außer Hubers!) und bat um Anmeldung bei Vorstand in Landstuhl. Daraufhin nahmen 14 Mitglieder dieses günstige Angebot an. Demnach bestiegen Helga, Erich, Manfred, Michael und Oliver in Landstuhl (6.14 h, RE 23124, Gleis 2), Annemie, Heike, Lissy, Werner und Karsten in Saarlouis (7.25 h, RE 22007) sowie Marianne, Pitter, Högi und Gerd in Wittlich-Wengerrohr (8.42 h, RE 22007) den Zug. Vollbepackt mit guter Laune und leckerer Verpflegung: Högi brachte Brötchen, Lyoner, Leber- und Blutwurst sowie zwei 5-Liter Dosen Bier und etliche Flaschen Sekt mit, Helga und Erich steuerten einige Flaschen Bit sowie "Pfläumli" bei und Karsten selbstgebackenen Marmorkuchen "Dr. Oetker".Stimmungsvoll: Die Landschaft und im Abteil...Diese Reise nach Köln führte viele Fairplay-Mitglieder streckenweise durch Eisenbahnneuland. Denn ab Koblenz (Abfahrt um 9.54 h ab Gleis 104 im RE 8114) folgte der Zug der rechts rheinischen Strecke über Linz, Königswinter und Sankt Augustin. Meist direkt am Fluß entlang, was bei dem herrlichen frühlingshaften Wetter (bis zu 19 Grad Celsius im Verlauf dieses frühen Februartages!) eine genußvolle Bahnfahrt zur Folge hatte. Auch im Zug "ging`s ab". Die Stimmung schlug hohe Wellen. Denn schnell verbündeten sich eine "Jeckengruppe" von der Mosel (auf dem Weg zum Kölner Karneval) mit den "Fairplay"-Leuten. Getränke wurden ausgetauscht, Hüte gewechselt und Pins verschenkt. Die närrische Gesellschaft reichte Käsewürfel. Pitters despektierliche Bemerkung "die sind aber klein" konterte einer der Narren: "Bei euch ist das wie überall: Die Dicksten wollen immer die größten Brocken!"
FOTO: Stimmung pur - das kommt dabei heraus, wenn Karnevals-Jecken und Fußballfans (hier unser “Getränkebeauftragter” Högi) aufeinandertreffen...Teueres Vergnügen... Im Hauptbahnhof zu Köln (Ankunft 11.22 h Gleis 8) sollte der Toilettenbesuch 1 ? 10 (in Worten: ein Euro und zehn Cent!) kosten! Kein Wunder, dass bei diesem Wucherpreis die gesamte "Fairplay"-Truppe geschlossen streikte! Spontan wurde Erichs "Dublin-Trick" angewandt: Bei "Mc Donalds" in Bahnhofsnähe war's wahrhaftig billiger. Was Pitter danach zu dem euphorischen Ausruf verleitete "...und für die 30 Cent hab ich sogar gesch...!"Shopping und mehr... Fußball ist bei "Fairplay" wahrlich keine Geschlechts spezifische Veranstaltung. Anders verhält sich die Sache beim Shopping. So wie in der Kölner Fußgängerzone, wo Heike in Begleitung von Annemie, Helga und Marianne loszog, ein Faschingskostüm zu kaufen. Die Männerwelt (mit Lissy) machte sich derweil lieber zu einer nahen "RPR"-Bühne auf und lauschte dort bei einem Kölsch den Liveklängen einer Kölner Karnevalsband.
FOTO: Letztmalig Austragungsort eines Bundesligaspiels zwischen dem 1. FC Köln und dem 1. FC Kaiserslautern (0:1): Das alte Mügersdorfer Stadion. Drei Punkte und Tschüss... Wenig erbauliches bot das Spiel in der Großbaustelle Müngersdorf. Zwecks der Errichtung eines reinen Fußballstadions (WM-Bewerber 2006) wurde die Südkurve bereits am 8. Januar 2002 total weg gesprengt. Diese Anti-Atmosphäre übertrug sich auf die Leistungen der Spieler. Nach den schweren Begegnungen im Pokal mittwochs zuvor (1. FCK daheim gegen Bayern 3:5 n. E., Köln 2:0 Sieger nach Verlängerung in Berlin bei Hertha BSC) fehlte beiden Mannschaften unbestritten die Kraft, um ein gutes Spiel aufzuziehen. Vor allem beim pfälzischen FCK, denn sonst hätten die "Roten Teufel" das Match nach dem 1:0 Führungstreffer durch Miro Klose (erstes Auswärtstor der Saison!) durch einen präziseren Abschluß bei einem der vielen erfolgversprechenden Konter früher entscheiden müssen. Auf Kölner Seite vermißte man zudem oftmals auch das notwendige Können. Erbärmlich die Angriffsbemühungen der "Geisböcke" - nach den 90 Minuten wußten wir, warum die Kölner in 20 Spielen nur 11 Tore erzielt hatten...!
FOTO: Die Fans des pfälzischen 1. FCK verabschiedeten sich vom alten “Müngersdorfer Stadion".Erfolglose Jagd durch den Bahnhof... Direkt nach dem Schlußpfiff brachte uns die Straßenbahn umgehend in mehreren Grüppchen zum Hauptbahnhof zurück. Der RE 11164 (Abfahrt 18.31 h Gleis 9) brachte uns nach Koblenz (Ankunft 20.03 h Gleis 4). Vergebens ein 10-Minuten-Sprint Högis durch den Hauptbahnhof. Während der kurz bemessenen Umstiegszeit jagte er in den unterirdischen Gängen und Tunnels zwischen Menschenmassen hindurch über Treppen und Stiege. Umsonst - nirgendwo fand er in der Großbaustelle einen Getränkeshop zur Auffüllung unseres geleerten Biervorrats...! So mußten halt notgedrungen Högis Sektflaschen zum Durstlöschen herhalten!Großes Maul und Hosen voll... Nach dem Umsteigen in den RE 22014 (Abfahrt 20.13 h Gleis 9) führte die Fahrt entlang der Moselstrecke über Trier der saarländischen Hauptstadt Saarbrücken entgegen. Wegen der Dunkelheit wurden wir der Aussicht auf eine landschaftliche wunderschöne Route beraubt, was die unterhaltsamen Vorgänge im Zug allerdings mehr als kompensierten. Denn im Nachbarabteil ließen einige jugendliche Kölner Fans lauthals singend "die Muskeln spielen"! Erst ausgelassen fröhlich, danach etwas übermütig provozierend! Dabei bliesen sie eine Tüte auf und brachten sie zum Platzen. Dazu grölten die Jungs lautstark: "Calmund ist geplatzt, Calmund ist geplatzt - Calmund, Calmund, Calmund ist geplatzt, hey, hey, hey!" Jedoch als Högi aufstand, um mit ihnen zu reden, geschah unerwartetes: Die Hosen gestrichen voll vor Angst, nahmen sie flugs die Beine unter die Arme und rannten Panik artig davon...! Später trauten sie sich auf dem Weg zur Toilette nicht mal mehr durch unser Abteil - vielmehr wählten die "lautstarken Helden" jedesmal den Weg oben drüber durch die zweite Etage...Erlösung... Fast zeitgleich mit dem Ausstieg in Wittlich (21.11 h) erlöste sich die "Eifel-Fraktion" von ihrem "Bier-Notstand". Nur drei Minuten nach dem Verlassen des Zuges erreichte die verbliebenen Mitglieder eine SMS: "Haben ein Bit vor uns. Sitzen in einer Kneipe direkt gegenüber des Bahnhofs!" In Saarlouis (22.28 h) verabschiedete sich dann die saarländische Abordnung pünktlich wie vorgesehen. Pünktlich und zuverlässig... Überhaupt verliefen auf dieser Bahnreise alle Umstiege, Ankünfte und Abfahrten glatt wie selten zuvor. Selbst in Saarbrücken und Koblenz, oder beim Beginn der Rückreise im Kölner Hauptbahnhof. Jeweils fand die 14-köpfige Gruppe Platz im gleichen Wagen, was bei einer so großen Gesellschaft keineswegs selbstverständlich ist. Ebenso überraschend die Pünktlichkeit der Bahn an diesem Tag: Alle Züge hielten fast Minuten genau den Fahrplan ein. Auch beim letzten Zugwechsel in Saarbrücken (Ankunft 22.48 h Gleis 5, Weiterfahrt 23.02 h Gleis 8). Dazu drei Punkte, Tabellenplatz drei hinter Dortmund und Leverkusen - all das und die vielen erfahren, teilweise hier geschilderten Episoden, ließen uns in Landstuhl (Ankunft 23.43 h Gleis 1) mit der Gewißheit aussteigen, einen rundherum gelungenen, stimmungsvollen Ausflug erlebt zu haben.