Anfangs gepennt, viel zu weit weg von den Gegenspielern – kurz, die „Roten Teufel“ fanden in Stuttgart zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel, ließen alle erfolgsversprechenden Tugenden der letzten Wochen vergessen. Konsequenterweise gingen die Schwaben in Führung – durch einen herrlich heraus gespielten Treffer von Kuranyi (15., doppelter Doppelpass mit Zivkovic). Dann in Halbzeit zwei eine disziplinierte, couragierte Leistung der Lauterer. Insbesondere nach Mettomo’s Platzverweis. Der Abwehrhüne sah in der 57. Minute von Schiedsrichter Wagner (Kriftel) die „Rote Karte“ wegen einer Notbremse. Über eine halbe Stunde in Unterzahl…
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FOTO links: Vier der sechs in Stuttgart anwesenden „Fairplay-Mitglieder“.FOTO rechts: Blick in die WM-Arena „Gottlieb Daimler Stadion“.
FOTO: Gleich geht’s los: Relativ wenig Zuschauer (32.000, davon 6.000 Kinder mit verbilligten Tickets) freuten sich an einem sonnig kalten Faschingssamstag auf ein Kampf geprägtes Spiel...Die Lauterer Antwort auf diese Dezimierung: Nationalspieler Engelhardt zirkelte vier Minuten später einen Freistoß aus 21 Metern genau ins untere Toreck – 1:1 (61.)! So was nennt man Effektivität! Warum sollen sich die Männer vom Betzenberg auch Chancen herausspielen, wenn’s ebenso gut anders geht? Die Stuttgarter hatten Reihenweise beste Einschussgelegenheiten und versiebten sie bis auf die eine Ausnahme allesamt! Klare Möglichkeiten auf der anderen Seite: Fehlanzeige! Dem 1. FCK genügte ein Schuss für den unerwarteten Punktgewinn beim Champions-League-Aspiranten! Worauf „Bild am Sonntag“ richtig titelte: „Lautern reicht ein Schuss“! Der Vollständigkeit halber sei auch Altintops Pfostenknaller aus rund 30 Metern in der 45 Minute erwähnt. Aber eine Torchance im wahren Sinn war diese Verlegenheitstat ebenfalls nicht. Also: „Lautern reicht ein Schuss“!So reisten die „Fairplay-Mitglieder“ sehr zufrieden mit sich und der an diesem Wochenende mehrheitlich karnevalistisch geprägten Welt in die Pfalz zurück. Mit unerwarteten Glücksgefühlen im Gepäck: Seit dem 20. November 2004 nicht mehr verloren (6 Spielen mit 4 Siegen und 2 Unentschieden). Mit 28 Punkten auf einem unerwarteten 10. Tabellenplatz rangierend, nur 4 Zähler hinter einem UEFA-Cup-Platz – wer hätte im trüben Herbst 2004 an solch eine Erfolgsserie geglaubt? Und so ganz nebenbei: Die „Roten Teufel“ rückten dadurch die wahre Hierarchie im Bundesland wieder zu recht: Der 1. FCK ist was er schon immer war: Die absolute Nummer eins in Rheinland-Pfalz – mit 6 Punkten Vorsprung auf den Karnevalsverein aus der Landeshauptstadt! HELAU…!
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FOTO links: Treu hält der kleine Junge inmitten der VfB-Fanschar seinen FCK-Schal in die Höhe…FOTO rechts: Symbolisches Naturereignis im „Gottlieb Daimler Stadion“: Einen Punkt – als sei es diese untergehende Sonne - hielten die „Roten Teufel“ fest und reisten mit einem unerwarteten Unentschieden im Gepäck zufrieden in die Pfalz zurück...