Seit 6. April 2005 ist Kurt Jara nicht mehr Trainer beim 1. FC Kaiserslautern. Überrascht, jedoch nicht schockiert nahmen die Fans des pfälzischen Bundesligisten diese Meldung zur Kenntnis. Schließlich ging man allenorten von einer problemlosen Vertragsverlängerung aus. Bis nach dem Heimspiel gegen Hannover 96 (0:2) der Österreicher einmal mehr die Lauterer Fans beschimpfte, weil sich eine kleine Randgruppe mit „Jara-raus-Rufen“ Gehör verschaffte. Und am Tag des Abschieds berichtete die „Bild-Zeitung“ in großen Lettern, dass der Coach nach besagtem Spiel einige 1. FCK-Anhänger auf der Nordtribüne deswegen mit dem „Stinkfinger“ beleidigte, wofür er sich bei der Abschiedspressekonferenz entschuldigte.
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FOTOS: Seine 1. FCK-Uhr ist abgelaufen: Trainer Kurt Jara. Wir von „Fairplay“ möchten zu dieser Trennung einige Anmerkungen notieren:1.) Wir sind Kurt Jara sehr dankbar für den Klassenerhalt in der Saison 2003/04. Schließlich standen die „Roten Teufel“ auf einem Abstiegsplatz, als er in der Pfalz das Zepter übernahm. Zudem gebührt ihm Anerkennung und Respekt für den vollzogenen Umbruch im Sommer 2004, als er aus 10 neuen Spielern (zwei weitere kamen in der Winterpause) nach anfänglichen Schwierigkeiten eine konkurrenzfähige Bundesligamannschaft formte, die mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben dürfte.2.) Dennoch scheint in unseren Augen Kurt Jara den Beruf verfehlt zu haben: Wer so dünnhäutig auf wenige Schreihälse reagiert und deswegen die Allgemeinheit der treuen 1. FCK-Fans wiederholt beschimpft, sagt zu Recht „Servus“. Ein Mann in dieser Position sollte über diesen (…gewiss unerfreulichen) Dingen stehen…! So wie es auch 1. FCK-Vorstandschef Jäggi forderte.3.) Nicht die 1. FCK-Anhänger hatten ein Problem mit Jara, vielmehr schien der sensible Österreicher ein Problem mit den 1. FCK-Fans zu haben…4.) Kurt Jara ließ kein Fettnäpfchen aus: Würden tausend davon auf dem Platz stehen, „Kurti“ würde in jedes hineintreten. Und wäre nur eines dort, würde er es auch finden! Ein Beispiel: Das unverständliche Verbot, Spieler aus seinem aktuellen Kader am „Basler-Koch-Abschiedsspiel“ mitwirken zu lassen, förderte sicherlich nicht seine Popularität. Dies und alle anderen angesprochenen Punkte standen dem Aufbau eines positiven Verhältnisses Trainer/Fans und umgekehrt von Anfang an im Wege. Und nicht nur wie häufig berichtet die (…unerklärliche!) Fanliebe zu Vorgänger Erik Gerets!5.) Hellseherische (…und an dieser Stelle unkommentierte!) Aussage eines saarländischen Fairplay-Mitglieds wenige Stunden vor dem unerwarteten Abgang des österreichischen Übungsleiters auf dem Betzenberg: „Sforza hat Otto abgesägt, der schafft auch den Jara…!“6.) Die Entscheidung von 1. FCK-Vorstandsmitglied Rene C. Jäggi zur sofortigen Trennung ist absolut richtig: Somit wurde der Mannschaft das Alibi für ebenso schlechte Kicks wie gegen Hannover 96 in den verbleibenden 7 Saisonspielen genommen!7.) Schade nur um Co-Trainer Manfred Linzmaier. Der sympathische Assistenztrainer siedelte erst kürzlich in die Pfalz über und arbeitete wirklich gerne auf dem Betzenberg. Er verstand es im Gegensatz zu seinem Chef, die Arbeit des Trainergespanns auch den Fans gegenüber in Gesprächen zu vermitteln. In direkter Konversation - kompetent und umgänglich. Manni ist einer wie wir…! DANKE, und für die Zukunft alles Gute!8.) Ganz im Sinne dieser aufgeführten Anmerkungen äußerte sich unsere 1. Vorsitzende im Gespräch mit Moderator Hans Lohmann in der Hörfunksendung „Der Morgen“ auf „SWR1“ am 7. April 2005 um 8.41 Uhr.
FOTOS: Differenzen in der Zielsetzung: Chiri Sforza (rechts) und sein Trainer Kurt Jara wurden sich nicht einig über die Saisonziele des 1. FCK. (Bilder: Exklusivfotos FAIRPLAY)