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1:1 in Unterhaching - Mehr als nur ein Punkt!

07. Oktober 2006
Programm „München 2006“ begeisterte stärker als die ZweitligapartieDas 1:1 in Unterhaching – ist das mehr als nur ein Punkt…? Gleich wie man’s nimmt – ein 1:1 dort ist zu wenig. Viel zu wenig. Erst recht für einen der aufsteigen will. Und bereits zwei Auswärtsniederlagen kassierte! So wie der 1. FC Kaiserslautern. Trotzdem reisten die Fairplay-Leute zufrieden in die Pfalz zurück. Das lag zweifelsfrei weniger an der sportlichen Ausbeute als am gelungenen Rahmenprogramm „München 2006“. In Kurzform hört sich das so an: Zweitligaspiel, Bavaria-Filmstudios, DSF-Doppelpass, Bräusstüberl Weihenstephan und ein Wiesn-Besuch. Wer mehr wissen möchte, sollte einfach weiter lesen und die im Text verstreuten Bilder beachten…:………FOTO links: Der „Generali Sportpark“ in Unterhaching.FOTO rechts: Besser motiviert als ihr Team: Die Fans des 1. FC Kaiserslautern.PROGRAMM-PUNKT 1: Chancenverwertung - Oder: Wie man Torchancen versemmelt…!Erster Höhepunkt und der eigentliche Grund zur Reise „München 2006“ bildete das Zweitligaspiel SpVgg. Unterhaching gegen den 1. FC Kaiserslautern. Die Begegnung wurde im April 1992 eröffneten „Generali Sportpark“ (Am Sportpark 1, 82008 Unterhaching) ausgetragen. Das aktuelle Fassungsvermögen des typischen Zweitliga-Stadions im Südosten Münchens 15.053 Zuschauer, die sich auf 8.179 Stehplätze und 6.874 (davon 6.111 überdachte) Sitzplätze verteilten. Die 900 Lux Flutlichtanlage erhellte das 105 mal 68 Meter große Spielfeld vorschriftgemäß.In Unterhaching gibt’s allerdings eine Örtlichkeit, die (fast) ebenso wichtig ist wie die Spielstätte des bayerischen Zweitligisten: Der direkt ans Stadion angegliederte urgemütliche Biergarten (ein absolutes „Muss“!). Bei vielen Fußball-Anhängern Kultstatus genießend zog es wie viele andere FCK’ler auch (u.a. Sven Schellenberg aus Marburg) die Fairplay-Gruppe wie von einer unerklärlichen Magie getrieben dorthin. Da die Zeit für Weißwürste zu weit fortgeschritten war (sie dürfen das 12-Uhr-Läuten nicht mehr hören!), bestellten sich zwei der ihren gemeinsam eine „Pizza-Regina“. Allerdings vereinbarten beide eisernes Stillschweigen über die Aufteilung, wer jetzt die „Pizza“ und wer die „Regina“ bekam… Nach diesem Abstecher in den Stadionbiergarten reichte es vollkommen aus, erst eine knappe Stunde vor Anpfiff auf die Tribüne zu gehen. Fast die Hälfte aller 4.700 Zuschauer stammte aus der Pfalz, davon 7 Fairplay-Mitglieder. Der Andrang im „Generali Sportpark“ hielt sich also sehr stark in Grenzen. Mitten im Gästeblock tauchte plötzlich der verletzt ausgefallene U-21-Nationalspieler Fabian Schönheim auf. Nach Zusammenprall mit Torhüter Macho im Abschlusstraining vereitelte eine Knieprellung seinen Einsatz. Somit gesellte sich der Nachwuchskicker kurzerhand unter die mitgereisten FCK-Fans. ………FOTO links: Ob still, ob engagiert, ob jung oder alt – alle fieberten mit ihren „Roten Teufeln“ und hofften (…leider vergeblich) auf den ersten Auswärtssieg der Saison!Lauterns Anhang übernahm sogleich das Kommando: Erst optisch (viele rote Fahnen wurden geschwenkt), danach akustisch. Was man von der Mannschaft nicht gerade behaupten konnte. Sie absolvierte die erste Hälfte des ausgeglichenen Spiels unter der Leitung von Schiedsrichter Gräfe (Berlin) sehr bedächtig. Trotz der Lauterer „Zurückhaltung“ war der Kommentar auf Hachings Homepage sehr vom Blick durch die rot-blaue Vereinsbrille beeinflusst: „Haching war streckenweiße Haus hoch überlegen, konnte nur leider das Tor nicht machen!“ Dafür nutzte dann der 1. FCK kurz nach Wiederanpfiff endlich eine seiner zahlreichen Superchancen: Der türkische Norweger Azar Karadas erzielte in der 54. Minute per Kopf die Führung. „Dieser Treffer stellte den kompletten Spielverlauf auf den Kopf. Haching eigentlich die klar bessere Mannschaft“, so die eigenwillige Ansicht auf der bereits angesprochenen Gastgeber-Homepage. Auch nach dem ersten Liga-Treffer von Azar Karadas gab’s weitere erstklassige Einschussmöglichkeiten für die „Roten Teufel“. So in der 70. Minute, als Noureddine Daham völlig frei vor dem Hachinger Tor auftauchte, diese hundertprozentige Möglichkeit aber wie viele vorher nicht nutzen konnte. Direkt im Gegenzug traten die allgemein üblichen Gepflogenheiten eines Fußballspiels in Kraft: „Wer seine eigenen Chancen nicht verwertet, den bestraft ein Konter!“ Der eingewechselte Bruno Custos setzte sich auf dem linken Flügel durch und bediente den völlig freien Michal Kolomaznik, welcher in der 71. Minute aus kurzer Distanz den 1:1-Ausgleich erzielte. „Toooorrrrrrrrrrrrrrr für Haching!“ Dieses Zitat stammt – wie nicht anders zu erwarten - von der Hachinger Homepage!Trotz des ersten Auswärts-Punkts und des ersten Auswärts-Tors für seine „Roten Teufel“: Ein zufriedener Trainer Wolfgang Wolf hört sich anders an: „Das Unentschieden war unnötig“, diktierte der Chef-Coach nach Spielschluss den Journalisten in ihre Blöcke, „wir hätten schon 3:0 führen müssen, bevor der Ausgleich kam.“ Genauso war’s: Wolf trauerte wie der enttäuschte Anhang vor allem den vielen ungenutzten Chancen nach. Obwohl im zweiten Spielabschnitt eine deutliche Leistungssteigerung sichtbar wurde, was der Trainer auch anerkannte: „In der ersten Halbzeit haben wir unter Durchschnitt gespielt, in der zweiten Halbzeit aber ein gutes Spiel gezeigt und klar dominiert.“ „Chancentod“ Noureddine Daham - er ließ gleich mehrere hochklassige Einschuss-Möglichkeiten aus - sprach nach der Rückkehr des Mannschaftsbusses auf den Betzenberg gegen 1.30 Uhr: „Ich werde heute Nacht nicht schlafen können. Ich hatte riesengroße Chancen, aber leider kein Glück.“ Noch später begegneten die Fairplay-Leute ihren Betten im „Gasthof Funk“: Beim Streifzug durch das an sich eher gemäßigte Nachtleben an ihrem Stützpunkt Markt-Indersdorf fanden sie hier und da verblüffenderweise immer wieder ein wenig Licht…………FOTO links: Sie hatten bei den wenigen Zuschauern einen ruhigen Abend: Die Polizei im Sportpark.FOTO rechts: Daniel Halfar: Impression eines Nachwuchskickers.PROGRAMM-PUNKT 2: Bavaria-Filmstadt – Stunts und Tricks für Laien.Ein Ausflug in die Welt von Film und Fernsehen bestimmte den Tagesablauf des Samstags (30. September 2006). Dazu reisten die sechs verbliebenen Fairplay-Mitglieder (Lena fuhr direkt nach Spielende heim) in den Süden Münchens, genauer gesagt nach Geiselgasteig. Einziges Problem bei dieser Fahrt Ein fehlender Isarübergang! Da ein Umweg schneller zu bewältigen schien als der Neubau einer Brücke, mussten die Fairplay-Leute auf die Thalkirchner Brücke ausweichen. Nach Bezahlen des Eintrittpreises in der „Bavaria Filmstadt“ schaute sich das Sextett in Begleitung von FCK-Anhänger Lars und Ramona (aus dem Raum München) einen imposanten 3-D-Action-Film an: Auf einer aus Bergwerken bekannten schlittenähnlichen Bahn wurde die rasante Fahrt durch alte Minen, Höhlen, Schluchten und das Erdinnere simuliert. Was Günter zu der Bemerkung veranlasste: „Ich komm mich vor wie der Hackl-Schosch…!“ Und tatsächlich: Die Filmkünstler schufen wirklich ein Werk, bei dem man glaubte, überdimensionale Felsbrocken würden einem entgegenkommen, giftige Schlangen mit ihren Zungen erreichen oder ekelerregende Fledermäuse umherschwirren! Gähnende Abgründe und schaurige Krater verleiteten öfters mal dazu, ungewollt die Augen zu schließen…! Eine Teilnehmerin hielt sie sich sogar fast während der gesamten Vorführung zu! Danach führte uns ein Guide namens „Hesse“ durchs Gelände. Ein schräger (warmer…?) Vogel, der die Besichtigung allerdings vorzüglich leitete und die Attraktionen bestens erklärte. Die „Bavaria Film GmbH“ gehört zu den größten und erfolgreichsten Filmstudios in Europa. In dieser Filmstadt werden seit mehr als 80 Jahren Kino-Highlights und TV-Hits erstellt. Viele große Erfolgsfilme oder beliebte Fernsehserien entstanden durch die Bavaria-Film oder ihre Tochterfirmen. Wir streiften durch die Drehorte bekannter Fernsehfilme und berühmter Filmklassiker. Unter anderem sahen wir die Kulissen vom Erfolgsfilm „Das Boot“, wobei das Begehen des Original-Drehortes, dem unglaublich engen Inneren eines U-Boots, nachhaltigen Eindruck hinterließ. Aber auch diverse andere Schauplätze bekannter Filme („Die unendliche Geschichte“, „Das Parfüm“) entlockten der Gruppe ein erstauntes „Aaah“ oder „Oooh!“ Die Kulissen der Fernsehserien „Marienhof“ oder „König von St. Pauli“ beispielsweise. Der Rundgang durch die Bavaria Filmstadt verzauberte auch wegen dem besonderen Flair, den diese glamouröse, unbekannte Welt auf seine Besucher ausstrahlte. Die Tour vermittelte authentisch die spezielle Atmosphäre eines erfolgreichen Filmstudios. Dazu weihten uns die informativen Ausführungen des „Hessen“ vorbildlich in die Geheimnisse der Filmemacher ein. ………FOTO links: Lars (Bildmitte), FCK-begeisterter Begleiter der Fairplay-Gruppe, beim Spielen einer Szene. Diese Momentaufnahmen wurden danach zu einem kleinen Beispielfilm zusammen geschnitten und der Gruppe vorgeführt..FOTO rechts: Kulisse aus dem Film „Die unendliche Geschichte“Zum Abschluss gönnten wir uns dann ein außergewöhnliches „Leckerli“: Eine Stunt-Show! Die Vorführungen eröffneten uns live die atemberaubende Arbeit großer Stunts. Als Kulisse diente ein nachgebautes, verlassenes New Yorker Stadtviertel. Vor dieser perfekten Dekoration, einer originalen „Indoor Location“, erlebten wir leibhaftig wie’s knallt und kracht. Dafür zog das „Bavaria Stunt-Team“ alle Register seines Könnens und lieferte fassbare Spannung vom Feinsten. Durchtrainierte Akteure, Stuntmen und Pyrotechniker führten uns Schritt für Schritt leibhaftig vor, wie Actionszenen gemacht werden, damit sie nachher im Film echt und glaubwürdig aussehen. Dabei stürzten Menschen von Hausdächern oder rannten als lebendige Fackeln durch die diversen Ausstattungen. Die atemlose Verfolgungsjagd endete mit einer brutalen Schlägerei und einem dramatischen Feuergefecht zwischen Gangstern und Polizisten. Als Verstärkung rauschten dazu weitere Beamte mit einem originalen New Yorker Polizeiauto an, um die Gauner zu stellen. Slapstick und verblüffende Gags würzten die „raue Wirklichkeit“ durch eine Anhäufung von Gaudi und Possen.Die gezeigten Vorführungen wurden abschließend in einem Zusammenschnitt als Film gezeigt, damit man sich ein Bild machen konnte, wie die Darbietungen auf der Leinwand aussehen, wie diese gefährlichen Aktionen der Doubles bekannter Stars im Kino rüberkommen. Diese „Bavaria Stunt Show“ gehörte als krönender Abschluss zweifelsfrei zu den Highlights des Filmstadtbesuchs. PROGRAMM-PUNKT 3: TV-Stammtisch – das Phrasenschwein hörte gut zu!Sonntagfrüh reisten die Fairplay-Leute dann zum Fußball-Talk im DSF. Der „Doppelpass – die Krombacher Runde“ wird auf der Homepage des DSF wie folgt benannt: “Jeden Sonntag während der Saison empfängt Moderator Jörg Wontorra seine Gäste - eine Runde aus Sport-Journalisten, Trainern und Funktionären - zum Bundesliga-Talk im Kempinski Airport-Hotel München. Gehaltvolles ist garantiert, wenn die Experten über die "schönste Nebensache der Welt" diskutieren und den aktuellen Spieltag in „Doppelpass - Die Krombacher-Runde“ eingehend analysieren. Wären da nicht die endlos langen Werbeunterbrechungen im TV. Die werden am Originalschauplatz der Diskussion – wie angenehm – durch Instrumentalmusik einer Liveband ausgefüllt!………FOTO links: Das Studio des „Doppelpass“ im Kempinski Airport-Hotel München..FOTO rechts: Blick auf einen Teil der Gesprächsrunde. Hauptthemen in der von uns besuchten Sendung: Die immer bedrohlicher werdende Negativ-Serie des Hamburger SV. Denn auch in Frankfurt erreichten die Hanseaten tags zuvor nur ein mageres 2:2, waren damit schon seit elf Pflichtspielen ohne Sieg - und stürzten in der Tabelle auf einen Abstiegsplatz. Deswegen kam HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer in den „Doppelpass“ und stellte sich seinen Kritikern. Weitere Talkgäste: Udo Lattek, Manni Breukmann, Fritz von Thurn und Taxis sowie ein Vertreter von „Bild am Sonntag“. Andreas Müller (FC Schalke 04) lieferte - telefonisch zugeschaltet - einen akustisch wie inhaltlich emotionalen Glanzpunkt der Sendung. Anstelle des angestammten Gastgebers Jörg Wontorra moderierte Frank Buschmann die Sendung. Eine Umbesetzung, die unsererseits generell als Volltreffer gewertet wurde. Jener Sportreporter (geboren am 24. November 1964 in Bottrop) wechselte im August 1993 zum DSF, wo er sein Talent zunächst als Kommentator und Moderator der Basketball-Bundesliga und der NBA unter Beweis stellte. Später kommentierte er dann auch Live-Übertragungen aus der 2. Fußball-Bundesliga....FOTOS: Von links die Gesprächsteilnehmer Trainer-Ikone Udo Lattek, Radio-Kult-Reporter Manni Breugmann, Premiere-Kommentator Fritz von Thurn und Taxis sowie der Sportchef des Hamburger SV, Dietmar Beiersdorfer.Im Rahmen dieser Visite leisteten die 6 Fairplay-Mitglieder natürlich auch einen Beitrag für das berühmte „Phrasenschwein“. Ein Teil der Spende entstammte dem Tippspiel der Fußballbegeisterten (alle Tipps falsch!), den Stefanie Huber durch eine Spende aus eigener Tasche aufstockte. Ansonsten müssen die prominenten Diskussionsteilnehmer für jede von ihnen gebrauchte allgemeine Floskel im Laufe des Fußball-Streitgesprächs einen finanziellen Beitrag einwerfen (3.00 Euro)! Der Erlös aus all den Bußgeldern und Spenden wird am Ende der Saison einem sozialen Zweck zugeführt. DSF-Moderator Frank Buschmann bedankte sich während der Livesendung im laufenden Programm für die Fairplay-Spende, begrüßte die FCK-Gruppe danach und stellte sich für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung. ………FOTO links: Der Gastgeber und Moderator Frank Buschmann dankte dem „1. FCK Fanclub Fairplay“ vor laufender Kamera…FOTO rechts: ...und begrüßte nach der Sendung die im Studio anwesenden Mitglieder. PROGRAMM-PUNKT 4: Kloster Weihenstephan – Am Geburtsort der Braukunst!Nach all den Informationen verlangten die Fairplay-Sechs übereinstimmend nach Stärkung. Sie sollte gewährt werden: Im Bräustüberl des Klosters Weihenstephan, der Traditionsgaststätte der „Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan“ nahe Freising. Seit dem Jahr 1892 wird hier in diesen gemütlichen und urigen Räumlichkeiten für Leib und Seele gesorgt. Gepflegte bayerische Küche mit ihren ganz besonderen Schmankerln verleiteten in all den Jahren zum weltlichen Genießen.Im Ausschank sind selbstverständlich die braufrischen Biere der Staatsbrauerei Weihenstephan (seit 1040). Sie ist die älteste Brauerei der Welt – eine Kultstätte für jeden Bierfreund. Hier sollte jeder Kenner des Gerstensaftes einmal gewesen sein. Auf Grund der zweifelhaften Witterung entschieden wir uns für die Einkehr im Bräustüberl und gegen den weit über Freisings Grenzen bekannten, wunderschönen Biergarten unter altem Lindenbestand. Bei guter Kost und einem frisch gezapften „Hellen“ stillten wir unsere menschlichen Gelüste…Nur bei der An- und Abfahrt zur altehrwürdigen Brauerei sahen wir die Fakultätsgebäuden der TU Weihenstephan, die Fachhochschule, die berühmten Sichtungsgärten sowie Teile des historischen Stadtzentrums von Freising mit ihrem Bischofsdom. Die Besichtigung beschränkte sich also auf verzehrbare Genüsse…PROGRAMM-PUNKT 5: Oktoberfest – Vergnügen mit Maß und HendlEin Freitagspiel in München, zudem am folgenden Dienstag ein Feiertag (Tag der deutschen Einheit) und dazu die verlängerte „Wiesn“ – klar dass das Programm „München 2006“ dank dieser äußerst günstigen Konstellation einen Besuch des Oktoberfestes vorsah. Die Fairplay-Abordnung wählte dafür den Montag aus und wurde dafür durch trockenes Herbstwetter belohnt. ………FOTO links: Blick in das „Hacker-Festzelt“ auf der Wiesn.FOTO rechts: „Ein Prosit der Gemütlichkeit…!“Ohne Tisch-Reservierung in einem Zelt steuerte die Gruppe daher in der Früh zuerst das „Hacker-Zelt“ an. Und wurde fündig: Auf dem Balkon fand sich ein bestens geeigneter Tisch, an dem die sechs bis 16.30 Uhr verweilen durften. Kaum zu glauben, dass morgens kurz nach zehn Uhr im mehr als 6.500 Mann Platz bietende Zelt nur noch wenige Einlass fanden…! Spätestens jetzt wusste jeder, warum dieses Spektakel zu der Welt größten Volksfests aufstieg.Die Grundidee des Oktoberfestes basisierte auf folgendem Gedanken: Jemand schlug vor, die Hochzeit von Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Hildburghausen mit einem großen Pferderennen zu feiern. Dieser Geistesblitz stammte weder von einem König noch von einem Minister – „nur“ ein bürgerlicher Unteroffizier, seines Zeichens Mitglied der bayerischen Nationalgarde, legte mit seiner Idee den Grundstein für dieses traditionelle Volksfest. Der Bankier und Kavallerie-Major Andreas von Dall’Armi übermittelte den Vorschlag an König Max I. Joseph von Bayern – dieser war sofort Feuer und Flamme. Am 17. Oktober 1810 feierte man Premiere: Das erste Pferderennen und damit der Vorläufer zum Oktoberfest stieg auf der Theresienwiese, damals noch am Stadtrand. Der Name für diese "Wiese" wurde damals übrigens von der Braut Prinzessin Therese übernommen.Nach diesem gelungenen Fest waren sich alle einig: Es sollte eine Fortsetzung geben! Jahr für Jahr fand daraufhin „die Wiesn“ statt. Als privat finanzierte Veranstaltung. Erst 1819 zogen die Münchner Stadtväter die Sache an sich. Das Oktoberfest sollte nunmehr jedes Jahr und ohne Ausnahme unter Leitung der Stadt München gefeiert werden.1850 gab’s dann die nächste Besonderheit zu begießen: Die Wächterin über das Oktoberfest, die Statue der "Bavaria", wurde enthüllt und ein Teil der Ruhmeshalle eingeweiht. 1881 eröffnete dann die erste Hendlbraterei. Seitdem stillt das mittlerweile traditionelle Wiesnhendl den Hunger vieler der zahlreichen Besucher.Auf dem Oktoberfest wurde übrigens nicht von Anfang an Bier ausgeschenkt! Selbstverständlich ab es auch 1810 was zu trinken - aber nicht auf dem Gebiet der Wiesn, sondern auf der Sendlinger Anhöhe. Erst viel später genehmigte die Stadtverwaltung dann den Bierverkauf auf der Theresienwiese. Das führte dazu, dass immer mehr roh gezimmerte Bretterbuden den Platz übersäten. Anfangs feierten die Wiesnbesucher also im Freien. Die Zahl und Größe der Bierbuden nahm nun aber ständig zu. Außerdem betätigten sich die Wirte als Schausteller: In ihren Bierbuden lockten Kegelbahnen, Kletterbäume und große Tanzflächen die nach Vergnügen lechzende Jugend. Ende des 19. Jahrhunderts wurden aus den Buden dann Bierhallen. Die zusätzlichen Attraktionen wurden ausgegliedert, um mehr Sitzplätzen und letztendlich auch Musikkapellen Platz zu schaffen.………FOTOS: So sieht die Wiesn mittlerweile aus der Vogelperspektive aus (Bild links), aufgenommen vom großen Riesenrad (Bild rechts).Als 1880 das elektrische Licht Einzug hielt, gab’s auch optische Schmankerl zu sehen: 400 Buden und Zelte wurden nun beleuchtet. Im Lauf der Zeit entwickelte sich das typische Wiesnbild bei Nacht. Eine Revolution schreckte 1892 auf: Die erste Maß aus Glas hielt ihren Einzug bei der Wiesn! Viele Traditionalisten ließen nicht vom herkömmlichen steinernen Maßkrug los – bei dieser Neuerung hielten sich Ablehnung und Begeisterung die Waage. Erst 1950 führte Oberbürgermeister Thomas Wimmer einen weltweit bekannten Brauch ein: Er sticht am ersten Wiesn-Samstag um 12.00 Uhr das erste Fass Bier an und ruft "O'zapft is'!" Doch die Wiesn hatte auch ihren rabenschwarzen Tag: Bei einem Bombenanschlag starben 1980 am Haupteingang 13 Festbesucher, über 200 wurden zum Teil schwer verletzt. Ein schlichter Gedenkstein am Haupteingang erinnert ans tragische Geschehen und an die Opfer.………FOTOS: Hochmoderne Fahrgeschäfte bilden inzwischen einen Teil des größten Volksfestes der Welt, so wie auf unseren Bildern der „Fünfer-Looping" (links) und das „High Energy“ (rechts).Ein ganz natürliches menschliches Bedürfnis sorgte bei einem Fairplay-Gruppenmitglied für den nachhaltigsten Eindruck: Das „Piseln“ im Festzelt! Nicht also das „Wuid-Pisln“ – das im Übrigen bei Strafe streng verboten ist! Nein – beim hier angesprochenen „Wasser lassen“ handelte es sich um die völlig übliche Notwendigkeit. Die Besonderheit dabei…? Nun, wenn Menschenschlangen sich in Dreier- oder gar Viererreihen langsam dem Pissoir nähern, dort in sechs verschiedene Gänge „rechts abbiegen“ und sich daraufhin beim Pinkeln nur durch eine circa 1,50 Meter hohe Trennwand „Auge in Auge“ gegenüberstehen, um hernach in ebensolcher Zusammenrottung wieder raus zu gehen - dann kann das schon im Gedächtnis eines Wiesn-Neulings längerfristig haften bleiben... Was aber nicht heißen soll, dass die Fairplay-Gruppe außer einigen Maß Bier und dem dadurch unabdingbaren „Pisl-Erlebnis“ nichts weiter auf der Wiesn erlebte: Drei ließen sich vom Riesenrad 50 Meter hoch über die Dächer der Festzelte und Schaustellerbetriebe lautlos empor hieven. Zwei andere Mutige wagten sich auf den „Fünfer-Looping“, zwei weitere auf ein 52 Meter hohes, futuristisches Kettenkarussell. Und allesamt kehrten sie begeistert und auch ein wenig stolz zu ihren Kameraden zurück…………FOTOS: Zweimal Kettenkarussell: Links althergebracht, rechts in der modernen Variante des Jahres 2006.Gegen Abend faszinierte das grell bunte Lichtermeer genauso wie die eine oder andere Einkehr. Ob’s dabei Fischbrötchen, Fleischspieß oder etwas Süßes wie Germknödel oder Waffeln gab – diese Entscheidung traf allein jeder für sich individuell. Gemeinsam ging’s dann wieder zurück nach Markt Indersdorf. Erst mit der S-Bahn bis Dachau, von dort weiter mit dem „Bummerl“ (Bimmelbahn). Aber erst, nachdem einer sich die lange Wartezeit beim Umstieg in der nächst besten Kneipe verkürzte. Oder drei andere sich durch Spezialitäten vom Türken (Döner, Cola) stärkten…! Für den anstehenden etwa zehnminütigen Rückmarsch vom Bahnhof Markt Indersdorf zum Quartiert im Gasthof Funk.PROGRAMM-PUNKT 6: Nachtleben – und was wir davon finden konnten…Und sämtliche Abende in Markt Indersdorf, ob jetzt bei „Dimi“, beim „Mexikaner“ oder im urgemütlichen „Gasthof Funk“, kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Jeder, der die Fairplay-Leute auch nur annähernd kennt, weiß um deren Blödeleien und Sprüche…! Das 1:1 in Unterhaching war eben mehr als nur 1 Punkt…!