Wir schon! Denn an und für sich schrecken Fairplay-Mitglieder vor keinem Unsinn zurück. Er ist „…der etwas andere Fanclub!“ eben. Aber dass sie gar einen Bob bauen, selbst einen Viererbob, das ist doch wohl des Guten zuviel! Wirklich…? Nein, denn auch davor scheuten sie sich nicht! Aber wie kam’s dazu? Die Erklärung folgt auf dem Fuß…:Jeder, der den Artikel „HELAU – Karnevals-Samstag in Mainz“ (siehe Artikel-Archiv) genauer gelesen hat, ist schon mal im Vorteil. Kann vielleicht den Ursprung dieser wahnwitzigen Idee erahnen. Denn damals, am 25. Februar 2006, an jenem Karnevals-Samstagabend, nach dem Derbysieg des 1. FCK bei den „05ern“ aus Mainz, in einer Mainzer Gaststätte, wurde diese Schnapsidee geboren. Ausgerechnet während jener fröhlichen Stunden holte Christoph Langen bei den Olympischen Winterspielen von Turin im Viererbob die Goldmedaille. „Da machen wir auch mal mit…“, so spontane Äußerungen im Fairplay-Lager. Und einer hatte obendrein den glorreichen Einfall „…und zwar als Saarland I!“ Mit Högi, Werner, Günter und Erich als Besatzung!Monate vergingen, der Gedanke blieb irgendwo zurück. Dort, wo sich eigentlich die meisten Schnapsideen ziemlich schnell hin zurückziehen – in der Versenkung. Aber: Immer wieder blitzte der Einfall mal auf, wenn auch meist nur kurzfristig. Bis einer aus Landstuhl an einem trüben Novemberabend sinnierte: „Aber das Bild vom Bob sollten wir schon machen. Vielleicht an einer alten Badewanne als Bobersatz…!“ Ein anderer aus Mainz antwortete auf die entsprechende SMS: „Jetzt hatten wir so viel Zeit? Warum kommst du so spät…? Denn eine Badewanne ist Quatsch!“Kein Quatsch dem entgegen: Derjenige aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt (…auch der des Nonsens und Blödsinns!) machte sich umgehend ans Werk und konstruierte einen…., ja tatsächlich…, einen Bob. Aus Pappmaschee, Tapetenkleister, Holzlatten und Plastiktüchern. Die künstlerische Gestaltung übernahm danach eine, die in Markt-Indersdorf (Bayern) wohnt. Dennoch auch im Bayernland den „Roten Teufeln“ allzeit die Treue hielt. Der Wohnort im Freistaat lässt auch nicht auf andere Veränderungen schließen. Falls jemand der Ansicht ist, die würde nicht mehr so richtig…, na ja, ihr wisst schon. Nein, ganz im Gegenteil: Künstlerisches Gestalten lag der schon immer im Blut, schon als kleinem Kind! Und so machte sie sich ans Werk: Schneekristalle mussten drauf, ein großer Schriftzug „Saarland 1“ und vorne auf die Front das Erkennungszeichen unseres befreundeten Nachbarbundeslandes, ein Ring Lyoner (aus Styropor, naturgetreu bemalt!).
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FOTO links: Die Besatzung des Viererbobs „Saarland I“ in ihrem Gefährt ohne Helm…FOTO rechts: …und mit Helm (beide Bilder: Bettina Huber).Jetzt galt es nur noch, das Kunstwerk zu präsentieren! Und was lag da näher, als der Landstuhler „St. Andreas-Markt“ am 1. Advent…? Dort trafen sich eh 5 Mitglieder, um die 7,6 km lange Strecke des Weihnachtsmarktlaufs zu bewältigen. Zu der Vielzahl an unbedingt notwendigen Betreuern wurden kurzerhand noch einige (unwissende!) Fanclub-Mitglieder eingeladen, so dass ein würdiger Rahmen für die kurze Feierstunde geschaffen war.Und so passierte es dann am 3. Dezember 2006. Alle trafen sich in Landstuhl im Hause Huber, schauten dem sportlichen Spektakel mit Zieleinlauf direkt vor deren Haustür zu, aßen gut und tranken ein wenig und redeten viel Blödsinn. Halt so wie immer, wenn sich gutgelaunte Fairplay-Menschen begegnen. Und schauten sich Lauterns 1:0-Sieg in Braunschweig im Fernsehen an. Viele meinten dann: Das war’s für heute! Nur Ahnung vom wahren Spektakel des Tages hatte halt keiner. Wirklich niemand! Wie sollten sie denn auch…? Welch einigermaßen vernünftiger Mensch denkt schon an die Enthüllung eines Bobs? Welch halbwegs normaler Zeitgenosse rechnet mit der Verwirklichung einer so verrückten Idee? Welch einigermaßen zurechnungsfähiger Mitbürger mit solch irrem Handeln? Selbst die Mitglieder des „…etwas anderen Fanclubs!“ nicht. Und so kam es dann wies kommen musste: Alles standen erst mal wie die Ölgötzen da! Mit offenem Mund, staunend, unfähig, was zu sagen. Erst so nach und nach – als sie die Fassung wieder fanden, begannen die Wissenden zu lachen, die Unwissenden zu fragen. Sicher ist jetzt wohl jeder auf die Kommentare gespannt. Was die verdutzten Leute zu der Verrücktheit meinten. Aber das lass ich jetzt doch lieber mal sein…Klar, ich hör nun viele sagen: „Die spinnen doch, haben nicht mehr alle Tassen im Schrank…!“ Und denen muss ich sogar Recht geben! Aber was wäre unser Leben ohne jene kleinen Spinnereien, ohne solch alberne Verrücktheiten, ohne diese närrischen Eskapaden? Seid doch mal ehrlich: Um vieles, vieles ärmer…! Oder…?Und darum gönnen wir von Fairplay uns immer wieder mal `ne Dosis davon…! Demnach war der Bob sicherlich nicht die letzte Torheit des „…etwas anderen Fanclubs!“ Denn in uns brennt die Lust auf mehr…
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FOTO links: Die Bobfahrer mit ihrem Konstrukteur Günter (2. von links) und Designerin Stefanie (Bildmitte) (Bild: Bettina Huber).FOTO rechts: Kompliment an die beiden: Besonders die Details in der künstlerischen Gestaltung hinterließen bei der Betrachtergruppe lebhafte Eindrücke: So gelacht wurde in Landstuhls Innenstadt schon lange nicht mehr wie an diesem Nachmittag des 1. Advents 2006…!!!.
FOTO: Gaudi pur: Nur der Frontmann instruiert skeptisch sein Gefährt… (Bild: Arnaud Nicaise)