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Zum Gedenken an Kurt JUNG

14. August 2007
Am Sonntagnachmittag, den 12. August 2007 verstarb im Landstuhler St. Johannis Krankenhaus unser ehemaliges Mitglied Kurt Jung. Unmittelbar nach dem „Rollstuhlbus-Konvoi“ erklärte er am 28. Juni 1997 seinen Eintritt und gehörte unserem Fanclub bis zum 29. Juli 2005 als Mitglied an."Engagement ist das beste Mittel für düstere Gedanken" so das Motto des rührigen 65-jährigen. Demgegenüber dürfte Kurt eigentlich nie schwermütig in seiner hübschen Wohnung im Reha-Zentrum auf dem Rothenborn herumgesessen sein. Denn er engagierte sich zeitlebens für die Belange seiner behinderten Mitmenschen. Obwohl er selbst seit seinem 9. Lebensjahr an Kinderlähmung erkrankt im Rollstuhl saß. Schwellenängste abzubauen, Verständnis füreinander zu werben, das Leben der gehandicapten Leute im Alltag zu erleichtern – darin sah der gelernte Industriekaufmann seine Hauptaufgabe.FOTO: Verstorben: Kurt Jung, hier mit Mario Basler. Stets setzte der Träger der Staatsmedaille (verliehen 2004 vom Sozialministerium) all seine Energie für Zeitgenossen ein, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Den herausragenden Stellenwert in der Gesellschaft des Verstorbenen dokumentiert gleichermaßen ein Grußvideo zu seinen 60. Geburtstag. Auf diese unkonventionelle Art gratulierten viele Persönlichkeiten aus dem Sport, der Politik und dem kulturellen Leben. "Das ist für den Kurt, der jedem hilft und manchmal knurrt", so eine der vielen charakteristischen Aussagen aus diesem Film. Denn Kurt Jung war einer, der seine Meinung nicht zurückhielt, wenn's erforderlich war. Dadurch konnte er stets sehr viel für seine behinderten Mitbürger bewegen. Spürbare Verbesserungen im täglichen Leben beispielsweise als Ergebnis seiner Auseinandersetzungen mit Behörden und Ämtern erreichen. Ebenso beim 1. FCK, seinem größten Hobby. Auf die Sorgen und Nöte seiner behinderten Fußballfreunde rund um ein Fußballspiel auf dem Betzenberg wies er stets resolut und energisch hin. Und fand vor allem beim ehemaligen Meisterpräsidenten Norbert Thines offene Ohren.In der schmucken Wohnung von Kurt Jung erkannte der Besucher schon an der Eingangstür, hier einem eingefleischten 1.FCK-Fan zu begegnen. Die Diele und das Wohnzimmer waren voll gepflastert mit Bildern, Wimpeln und 1.FCK-bezogenen Erinnerungsstücken, die auf seine große Leidenschaft hinwiesen. Und im Schrank hatte er in vielen Ordnern die wahren Schätze archiviert: Bilder als Zeugnisse von Begegnungen mit Andreas Brehme, Stefan Kuntz, Hans-Peter Briegel oder Kalli Feldkamp. Die enge Freundschaft zu Axel Roos bestand über dessen Karriere hinweg. Der von 1978 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2002 bei der Reha Westpfalz als kaufmännischer Angestellter arbeitende Jung sah sich als Mittelsmann zwischen dem 1.FCK und seinen behinderten Freunden: "Hauptsächlich versuche ich, meinen Leidensgenossen den Fußball etwas näher zu bringen. Vielen geht es nämlich wesentlich schlechter als mir". Eine bemerkenswerte Aussage, obwohl ihm in letzter Zeit die Gesundheit selbst so manchen Stein in den Weg legte: Ihren Launen zufolge blieb sein Platz im "Fritz-Walter-Stadion" während der vergangenen Spielzeiten immer häufiger frei. Kurt Jung erfreute sich nichtsdestotrotz an großartigen Erinnerungen aus glorreiche Zeiten: "Fritz Walter habe ich schon persönlich von Alsenborn zu einem Fest hier ins Reha-Zentrum gefahren und wieder nach Hause gebracht", erzählte er gerne voller Stolz, mit leuchtenden Augen. Sie hat der Allmächtige nun für immer geschlossen. Ein wohltätiges Herz hat aufgehört zu schlagen. Es steht für immer still. Was bleibt, ist die großartige Erinnerung an einen einzigartigen, hilfreichen Menschen.Der „1. FCK Fanclub Fairplay“ wird seinem ehemaligen Mitglied ebenso wie die gesamte Anhängerschar des 1. FC Kaiserslautern ein ehrendes Andenken bewahren und ihn sehr vermissen. Wir werden uns immer wieder gerne und in Hochachtung an Kurt Jung erinnern.