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KOMMENTAR: Der freie Fall des 1. FCK

16. September 2007
Die erschreckende Bilanz der noch jungen Saison fällt nach dem deprimierenden 0:0 gegen den SC Paderborn ernüchternd aus: 3 Punkte aus 5 Spielen! Der rasante Niedergang des 1. FCK geht weiter!Mehr jedoch als diese Momentaufnahme schockiert mich der anhaltende Abwärtstrend der letzten 10 Jahre. Bis auf zwei unwesentliche Ausnahmen ging’s nach dem Titelgewinn 1998 andauernd bergab (siehe Grafik). Seitdem befindet sich der ruhmreiche 1. FCK im freien Fall. Entgegen all den Beteuerungen, Versprechungen, Beschwichtigungen und Schönrederei der Verantwortlichen. Eine Richtungsänderung ist nicht in Sicht!FOTO: Die Grafik lügt nicht: Sie dokumentiert vielmehr unerbittlich die Talfahrt des 1. FCK im letzten Jahrzehnt! Und genau das ist der Punkt, der mich in der Wolfsburger „VW-Arena“ direkt nach Spielende des „Abstiegsfinales“ so bekümmerte: Nach dem reparablen 96er-Betriebsunfall sah ich in dem neuerlichen Abstieg das Fortbestehen meines Vereins, des ehrwürdigen 1. FC Kaiserslauterns, arg gefährdet. Mich quälten als Berufsoptimist während der Zugheimreise und in all der Zeit danach grausame Zukunftsängste! Leider sollten sie sich bewahrheiten…Mir stellt sich deswegen heutzutage die besorgte Frage, ob ausgerechnet mit diesem qualitativ dünn besetzten Kader dieser Abwärtstrend endlich zu stoppen ist. Selbst Trainer Rekdal hat im Interview mit „Bild am Sonntag“ vom 16. September 2007 zugegeben, dass es an Qualität fehlt. Ich wäre schon sehr froh und erleichtert, erkennen zu können: Die Talsohle ist erreicht! Die Kehrtwendung ist eingeleitet. Von einem Aufstieg will ich in dieser Saison gar nicht erst reden!Aber so, wie sich die Dinge derzeit entwickeln, muss man sich sogar um die weitere Zweitligazugehörigkeit sorgen. Allen Beteuerungen von Trainer Kjetil Rekdal und Sportdirektor Michael Schjönberg während des Fangesprächs am 10. September 2007 zum Trotz. Dort mahnten beide sportlichen Verantwortungsträger vor allem Geduld mit der jungen Mannschaft an. Aber auch diese Herren sollten nicht vor der dem qualitativ schwach besetzten Kader die Augen verschließen, die fehlende fußballerische Klasse der Spieler erkennen. Des Trainers Aussagen nach dem Spiel gegen den SC Paderborn „Das ist nicht die Art von Fußball, die ich sehen will. Ich kann nur hoffen, dass es nicht mehr vorkommt!“ hilft im Endeffekt nicht weiter, lässt vielmehr bereits einiges an Hilflosigkeit und Machtlosigkeit gegenüber den Kernproblemen erkennen. ………FOTOS: Treu, aber sorgenvoll: Die leidgeprüften Fans des 1. FCK.FOTO: Diese treuen “Teufelsanbeter” haben endlich mal wieder besseres verdient… Was bleibt für die Anhängerschar zu tun? Sollen wir geduldig zusehen, wie der 1. FCK in die Regionalliga abrutscht? Oder sollen wir lautstark unsere Sorgen äußern? Unsere begründeten Ängste? Am wichtigsten erscheint mir, unseren Fanclub-Slogan „Treu bleiben“ zu befolgen. Denn ein „echter“ Fan des 1. FCK lebt nach dem Motto „Einmal Roter Teufel, immer Roter Teufel“. Die Treuesten der Treuen Teufelsanbeter wird nichts vertreiben. Aber der Verein ist bereits gut dabei, viele seiner Sympathisanten im weiten Land zu verlieren. Und die Geier (Hoffenheim, Karlsruhe, Wehen, Mainz, Koblenz etc) lauern und freuen sich auf unerhofften Zuwachs…Was der Mannschaft fehlt, ist ganz einfach Qualität. Und Geld. Um erst genanntes Manko abzustellen. Denn ohne Geld gibt’s keine guten Spieler. Und ohne die keine Trendwende. Allein das Warten auf die Weiterentwicklung der jungen, zweifelsohne talentierten Spieler ist grob Existenz gefährdend. Selbst wenn die Jungprofis wollen und sich anstrengen – sie können auf Grund ihrer begrenzten Fähigkeiten nicht ohne Hilfe befähigter Profis den Karren aus dem Dreck ziehen! Die Regionalliga ist somit nah wie nie zuvor in der ruhmreichen Geschichte des viermaligen Deutschen Meisters 1. FC Kaiserslautern. Und das macht mir ganz, ganz große Sorgen…Erich Huber(“1. FCK Fanclub Fairplay“)