Der Fasching spaltet die Nation. Während die einen ausgelassen feiern, lachen, tanzen – steht der Rest der Nation dem närrischen Treiben kopfschüttelnd bis fassungslos gegenüber. Eine dritte Möglichkeit praktizierten fünf Fairplay-Mitglieder. Sie entflohen dem Rummel in die „faschingsfreie Zone“ Hamburg, ohne währenddessen auf viel Spaß, Blödeleien und Gaudi zu verzichten. Alles was dabei einen Tusch verdiente, ist nachfolgend aufgelistet:Einer reiste bereits freitags im Flugzeug an. Tags darauf folgte ein Quartett im IC beziehungsweise ICE. Mit reichlich Verpflegung an Bord - fester wie flüssiger Art. Noch in einem der zahlreichen, gemütlichen Bahnhofs-Bistros kam's zu einer ersten Begegnung der Fanclubfreunde. Die vier Zugfahrer bummelten dann am Spätnachmittag entlang der Landungsbrücken im Stadtteil St. Pauli und ließen sich vom Flair des Hafens verzaubern.
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FOTO links: Drei der 5 in Hamburg anwesenden Fairplay-Mitglieder an den Landungsbrücken vor dem Segelschiff “Rickmer Rickmers”. FOTO rechts: Der „Hamburger Michel“ – das Wahrzeichen der Hansestadt im Dämmerlicht.LANDUNGSBRÜCKENDiese Touristenattraktion, einer der bedeutenden Publikumsmagnete der Hansestadt zwischen Niederhafen und Fischmarkt direkt an der Elbe gelegen, ist zudem ein zentral gelegener Verkehrsknotenpunkt von S-Bahn, U-Bahn, Bussen und Schiffen, im Volksmund auch „Wasserbahnhof“ genannt. Der erste Schiffsanleger wurde hier 1839 errichtet. Hier machten seinerzeit Dampfer fest, die relativ einfach mit Kohle befüllt werden konnten. Die Anlegestellen bestehen aus mehreren zusammen hängenden flachen Schwimmkähnen, sogenannten Pontons (frz. "Brückenschiff), welche durch Brücken mit dem Festland verbunden sind. Auf dieser 688 Meter langen "Pontonanlage" befinden sich Restaurants, gastronomische Betriebe und viele kleine Geschäfte, die zum Bummeln und Genießen einladen. Souvenirs werden in zahlreichen kleinen Läden angeboten. Die Spezialität etlicher Restaurants ist natürlich Fisch. Viele nette Cafés laden zum draußen sitzen ein. Das Gebiet um die Landungsbrücken verlockt - gleich in welcher Jahreszeit - zu einem empfehlenswerten Spaziergang an der Elbe. Kein anderer Platz vermittelt besser Eindrücke vom typischen, weltoffenen Hamburg. Die Stadt ist international, bunt, quirlig. Dank einer "steifen Brise" oft windig, aber wunderschön. Insbesondere hier am Hafen tummeln sich Menschen aus aller Herren Länder. Mit dem charakteristischen Geruch des Hafenwassers in der Nase.Das Fairplay-Quartett ließ sich vom Deutschland weit einzigartigen Flair der Sehnsucht. Fernweh, Freiheit und Globalität ebenso einfangen wie all die anderen Gäste. Dazu die phantastische Aussicht über den Hamburger Hafen. Rund um die Uhr können Besucher hier Boote, Schiffe und Fähren jeder Größe und jeden Typs beobachten. Stundenlang sitzen dort Reisende wie Einheimische, um dem eindrucksvollen Treiben auf der Elbe zuzuschauen. Langweilig wird’s da niemand. Aber unbegrenzt wollten sich die Fußballanhänger des 1. FCK an diesem faszinierenden Ort nicht aufhalten. An der „Hafenpolizeiwache Nr.2“ nahe der Speicherstadt kehrten sie um und schlenderten bei langsam einbrechender Dunkelheit gemütlich zurück. Das „Tor zur Welt“ im Dämmerlicht – eine völlig neue, beeindruckende Erfahrung selbst für oftmalige Hamburg-Besucher. Mit Sicherheit einen ersten Tusch wert!
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FOTOS: Viel Atmosphäre: Der Hamburger Hafen (links) und die Stadt im Abendlicht.„HAMBORGER VEERMASTER“Den Abend verbrachten die Vier auf der Reeperbahn im weithin bekannten Speise- und Stimmungslokal „Hamborger Veermaster“. Von Januar bis Ostern nur an Freitagen und Samstagen geöffnet, nahmen die Fairplay-Leute dort das erwartet gute Abendessen ein. Ausnahmslos „toten Fisch“ in diversen Variationen. Erst spät füllte sich der große Gastraum (350 Sitzplätze) einigermaßen, was die allgemein gute Stimmung förderte. Zu Saisonzeiten steppt in diesen Räumen mit seiner gemütlich-maritimen Kulisse der Bär! Abwechselnd mit Stimmungsmusik durch einen Discjockey angeheizt und danach wieder durch die Vorträge eines Livesängers, der überwiegend Seemannslieder zum Besten gab, geschürt. Die Stimmung erreichte allerdings nie den hohen Level des unvergessenen Abends vom 12. März 2006, als einer der Lauterer Fußballanhänger seinen legendären „Holzmichl-Auftritt“ zelebrierte. Zudem jeden des Fanclub-Quartetts mehr oder weniger die Müdigkeit als Folge eines langen Anreisetages erfasste. Dennoch ist der „Veermaster“ immer einen Tusch wert.
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FOTOS: Blick in das Stimmungslokal „Hamborger Veermaster“.„HSH NORDBANK-ARENA“Der Sonntag sollte dann einen der absoluten Höhepunkte der Reise bieten. Zuerst nahmen die Vier an einer rund 75-minütigen Führung durch die „HSH Nordbank-Arena“ teil. Nichts wurde dabei ausgelassen: Die Nordkurve der HSV-Fans, den Treffpunkt der HSV-Supporters, die Medientribüne, der Presseraum, der VIP-Bereich mit den dazugehörigen Logen, die Mixedzone sowie die Gästekabine und die Entmüdungsbecken. Besonders eindrucksvoll: Zu den Klängen der HSV-Hymne betrat die rund 20 Personen umfassende Gruppe mit Guide Lisa durch den Spielertunnel den Innenraum. Ganz so, wie es die Profis Spiel für Spiel tun. Auf der Trainerbank wie hernach im Presseraum auf dem Podium spürte jeder Teilnehmer einen Hauch echtes Feeling eines Bundesliga-Coaches! Dafür einen Tusch – und den gleich dreifach!Dabei ist die Arena eigentlich gar kein reines Fußballstadion. Der Hamburger Sportverein trägt hier zwar seine Bundesliga-Partien aus, ab und zu kommen aber auch Rock-Stars wie beispielsweise die Rolling Stones oder Bruce Springsteen vorbei. Die Hamburger lieben ihre Arena vor allem deshalb, weil man ihnen mit dem Neubau ein echtes Kunstwerk geschenkt hat. Und das ist vordergründig eine sportliche Wettkampfstätte, zeitweise jedoch noch etwas mehr.
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FOTO links: Wie die Profis: Durch diesen Spielertunnel laufen beide Mannschaften auf das Spielfeld ein. FOTO rechts: Wie ein Trainer: Auf dieser Bank nehmen normalerweise Betreuer und Ergänzungsspieler Platz.
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FOTO links: Impression aus der „HSH Nordbank-Arena“. FOTO rechts: Da saßen sie – wie richtige Bundesliga-Trainer bei der Pressekonferenz. Für Minuten echtes Feeling eines FCK-Coachs nach einem Auswärtsspiel in Hamburg.Kein Geringerer als der weit gereiste Franz Beckenbauer bezeichnete das „Schmuckkästchen“ als „eines der schönsten Stadien Europas“. Die „HSH Nordbank-Arena (früher „AOL-Arena“) gehört zu den wenigen Fußball-Tempeln auf dem alten Kontinent, welche von der UEFA mit fünf Sternen ausgezeichnet wurden. In Zahlen ausgedrückt liest sich das „Jahrhundertstadion“, wie die Heimstätte des HSV im Überschwang von seinen Fans gerne genannt wird, so:Die Arena in Zahlen:- Fassungsvermögen: 57.000 Plätze (alle überdacht), davon 10.000 Stehplätze und 3.400 Bussiness-Seats (Anzahl erweiterbar). - Alle Sitze mit 90 cm Platzkomfort, zum Teil mit Armlehnen und Sitzkissen. - 120 Sitzplätze behindertengerecht. - Logen: 50 Stück à 10-20 Personen, Anzahl erweiterbar. - Gastronomie: 350 lfm Theken für Fastfood- 1.000 qm Gastronomie/VIP-Restaurant- 1.000 qm Restaurants/öffentliche Restaurants - Tagungsräume: 1.500 qm - Technische Ausstattung: Gemäß DFB/FIFA-Richtlinien, weltmeisterschaftsgerecht, 22 Kamerapositionen für Live-Übertragungen, -modernste Ausstattung, Score-Board (Video), Pressezentrum - Grundfläche: ca. 50.000 qm - Umbauter Raum: ca. 200.000 cbm - Rasen: beheizt - Höhe des Daches: ca. 35 m - Gesamtüberdachung: nachrüstbar - Baugenehmigung: erteilt am 30.April 1998
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FOTOS: Blick in die „HSH Nordbank Arena“, der Heimstätte des Hamburger Sportvereins.HSV-MUSEUMGroßartiges gab's danach im HSV-Museum zu sehen. Nicht nur weil bekanntes zu entdecken war: Fotos von Fritz Walter, vertraute Namen auf der Liste aller Profis, die jemals das Trikot der Rothosen in der Bundesliga trugen wie Bernd Hollerbach, Andreas Reinke oder Markus Schupp. Auch ein Programm des Finales um den DFB-Pokal von 1976, als der HSV in Frankfurt die „Roten Teufel“ mit 2:0 bezwang, wurde von einem der Lauterer Gruppe entdeckt. Jenes Heftchen, das sich auch im Besitz dieses Fairplay-Besuchers befindet. Ebenso eindrucksvoll die vielen Pokale und Trophäen, aufgereiht in einer Glasvitrine. Genauso großartig die vielen Mannschaftsfotos mit legendären Größen wie Uwe Seeler, Charly Dörfel, Klaus Stürmer, Willi Schulz, Kevin Keegan und vielen, vielen anderen Hamburger Fußballkünstlern mehr. Begeisterung löste die einmalige Gelegenheit aus, Fotos mit dem Europapokal der Landesmeister in Händen zu schießen. Und die freundliche junge Dame holte extra für einen der Fairplay-Gruppe die Meisterschale herbei, da dieser die Präsentation unseres Fanclubs im Jahr 1998 in der VR-Bank in Landstuhl aus beruflichen Gründen verpasste. Dafür natürlich auch einen dreifachen Tusch!
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FOTOS: Diese beiden Fairplay-Mitglieder hielten den Pokal der Landesmeister (heute „Champions-League-Pokal“) schon mal in Händen – ob’s Spieler des 1. FCK auch jemals so weit schaffen? Träumen ist erlaubt... (Foto rechts: Joachim Högner)HAUPTBAHNHOFGegen solch Faszinierendes muss ein Bahnhof eigentlich verblassen. Nicht so in Hamburg, nicht so im Hauptbahnhof der Weltmetropole, nicht so bei der attraktiven Visitenkarte für die Freie und Hansestadt Hamburg. Ähnlich seinem imposanten Hafen bietet auch dieser Verkehrsknotenpunkt einen packenden Mix aus wuseligem Treiben, dem Flair der weiten Welt mit einem ewigen Kommen und Gehen. Ob für Bahn-Fahrgäste oder für interessierte Beobachter, wie sie die Anhänger der „Roten Teufel“ repräsentierten. Service und Einkaufen ist hier in sage und schreibe 75 Geschäften auf 8.900 Quadratmetern vermieteter Fläche möglich. Ein beispielloses Einkaufs-, Gastronomie- und Dienstleistungsangebot. Über 100 Mitarbeiter sorgen für das Wohl der rund 450.00 Reisenden und Besucher. Täglich wohl bemerkt.Die für die Provinzler faszinierende großstädtische Umgebung mit all ihren Nuancen und Facetten hatte allerdings auch so seine Tücken: Eine Spiegelwand – nicht gleich als solche zu erkennen – verunsicherte eine Fanclub-Reiseteilnehmerin: „Mensch, die Fraa dort kennsche doch!“ Der Hamburger Hauptbahnhof ist die Drehscheibe des Schienenverkehrs in Norddeutschland. Er verknüpft den Fernverkehr nach Skandinavien, den Verkehr zu den Urlaubsgebieten an Nord- und Ostsee sowie den Fernverkehr ins westliche und südliche Deutschland. Der heutige Bahnhof wurde zwischen 1903 bis 1906 erbaut. Die Halle des denkmalgeschützten Gebäudes hat die riesige Spannweite von 206 Metern Länge, 135 Metern Breite und 37 Metern Höhe. Das entspricht 27.810 m². Der Bahnhof verfügt über 14 Gleise.Die Fairplay-Gruppe machte sich nun also das breite gastronomisches Angebot an diesem belebten Ort zu Nutze. Schließlich gibt’s hier vom belegten Brötchen für unterwegs bis hin zur raffinierten Pizza oder jeglich erdenklichen Arten von Meeresfrüchten alles, was ein Gourmet begehrt. Denn der Nachmittag dieses unvergesslichen Tages gehörte Freunden und Bekannten, die in der Hansestadt leben. In der „Pilsbar“ der Gourmet-Station in der Wandelhalle des weitläufigen, bestens sortierten Gastronomiebereichs im Hamburger Hauptbahnhof traf sich das Quartett zuerst mit ihrem Fanclubfreund und vergrößerte sich somit auf ein fröhliches Quintett. Bald trafen Ilona mit ihrem Lebensgefährten Richard ein. Die Saarländerin arbeitet im Hotel „all seasons“, dem Quartier der Lauterer Fußballanhänger. Komplettiert wurde die bunte Schar durch Redakteur Peter Münch, seit Jahrzehnten beim in der Hafenstadt beheimateten Vierjahreszeiten-Verlag (Merian) arbeitender Urpfälzer. Bei einigen Getränken und aus dem umfassenden Essensangebot individuell ausgesuchten Speisen verflog die Zeit viel zu schnell. Der bunt zusammengewürfelte Haufen mit ihrer Vielzahl an Dialekten (pfälzisch, saarländisch, wienerisch, eifelanisch) begeisterte wohl auch die Bediensteten hinter dem Tresen. Wann bekommt man schon einmal in einem Bahnhof einen ausgegeben (Blue Wodka)? Für diesen „kleinen Blauen“ wie für das gesamte Treffen einen lautstarken Tusch!MUSICALAm Abend stand dann der Besuch des Musical „Ich war noch niemals in New York“, aufgeführt im „TUI-Operettenhaus“, auf dem Programm. Eine bewegte Historie verbirgt sich hinter diesem Theater: Eröffnet 1841 als "Circus Gymnasticus" folgte ca. 25 Jahre später die Umbenennung in "Central-Halle" und 1920 in das "Operettenhaus Hamburg". Weder Zerstörungen im Krieg noch sonstige Höhen und Tiefen konnten verhindern, dass sich das Haus seinen festen Platz in der Kulturszene bewahrte. Seit 2007 heißt es nun "TUI-Operettenhaus". Das begeisterte Fairplay-Quartett erfreute sich in der faszinierenden Musical-Komödie den großen Erfolgen von Udo Jürgens wie "Aber bitte mit Sahne", " Mit 66 Jahren" und natürlich "Ich war noch niemals in New York". Der Song "Schöne Grüße aus der Hölle" ist vielleicht das aufregendste Stück der an Höhepunkten reichen Show. Einige wenige Lieder etwas zu laut dargeboten blieb als Gesamteindruck dennoch Faszination und Begeisterung. Dazu ein grandioses Bühnenbild. "Ich war noch niemals in New York" ist die perfekte Mischung aus einer kurzweiligen Story verbunden mit ganz viel Musik. In einem Wirbel aus farbenfrohen, aufwändigen Kostümen vor einer nicht minder großartigen Kulisse - für die gewaltige Drehbühne wurde extra die Bühne des TUI Operettenhauses vergrößert. Ein Ensemble aus 38 Sängern und Tänzern präsentierte 23 der schönsten Hits des begnadeten Komponisten, der begeistert feststellte: „Dass aus meinem musikalischen Lebenswerk ein neues Musical entsteht, ist für mich ein unbeschreibliches Gefühl!“ Und die Presse feierte die Aufführung mit Schlagzeilen wie „Gesang und Tanz in Perfektion“ (FAZ) oder „Perfektes Entertainment mit Überraschungsknallern“ (Der Tagesspiegel). Und die Handlung ist übersichtlich: Das Publikum ging mit an Bord eines Luxusliners und erlebte eine rührende Geschichte voller Liebe, Träume, Sehnsucht und Fernweh. Seit der Premiere am 2. Dezember 2007 unterhält das Traumschiff mit seinem bunten Treiben auf der Reeperbahn das faszinierte Publikum. In dieser Zeit gingen bereits über eine halbe Million Besucher "an Bord" und ließen sich von der spektakulären Show mitreißen.Blendend gelaunt verließen die "Fairplay-Passagiere" schließlich den „Luxusliner". Mit „Ich war noch niemals in New York“ erlebten sie einen echten Kurzurlaub für die Seele, der später mit jedem im Radio gehörten Lied aus der Feder von Udo Jürgens noch lange nach klang!Die Begeisterung mit „Standing Ovations“ folgte eine kalte Dusche in Form des einzigen Regenschauers der Hamburg-Tage. Darum rein in die nahe Kneipe „Herz von St. Pauli“ ( Spielbudenplatz). Das urige Lokal mitten im Herzen vom Kiez garantiert vergnügte Stunden auf der sündigen Meile. Zusammen mit zwei anderen FCK-Fans wurde schnell klar, wer an diesem Sonntagabend das wenig frequentierte Lokal stimmungsmäßig im Griff hatte: „Wir sind die Lauterer...“ und „Ohne Lautern wär' hier gar nix los“! Darauf einen „teuflischen“ Tusch!
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FOTO links: Fairplay-Mitglieder im Herzen der Hansestadt vor dem Rathaus. FOTO rechts: Supermoderne Einkaufspassage in Hamburgs Zentrum, der Mönckebergstraße.KIRCHTURM „ST.PETRI“Was tun, wenn man zwei begleitende Männer beim Shoppen loswerden will? Man schickt sie auf einen Turm. Genauer gesagt auf einen Kirchturm. Auf den der „St.Petri-Kirche“. Der ältesten Pfarrkirche der Hansestadt. Sie gehört zu den fünf Hauptkirchen der Hafenstadt. Mit ihrer zentralen Lage an der Mönckebergstraße, der Hamburger Einkaufsmeile, und in Nachbarschaft zum Rathaus ist sie „die“ Citykirche (Kirchengemeinde St. Petri, Kreuslerstraße 6 / Ecke Speersort, 20095 Hamburg, Telefon: 040/ 32 57 40 – 0). Der 132 Meter hohe Turm in seiner heutigen Form wurde 36 Jahre nach der Zerstörung seines Vorgängers am 7. Mai 1878 eingeweiht. Er liegt 9,48 Meter über Normal-Null. Beim mühsamen Aufstieg werden das Museum, der erste Boden, die große Glocke mit ihren Schall-Löchern, die Stundenglocke (3.400 kg), der letzte große Boden mit den Turmuhren, der Beginn der Kupfereindeckung, der erste, zweite und dritte Boden jeweils mit Bullaugen-Fenstern bis zum höchsten Aussichtspunkt in der Turmspitze passiert.Über 544 Stufen stiegen die beiden bis zur höchsten erreichbaren Aussichtsplattform auf 123 Meter hoch. Belohnt wurden die Mühen durch einen atemberaubenden Rundblick über die Hansestadt an der Elbe. Rathausmarkt mit der gesamten Innenstadt, Binnen- und Außenalster, St.Pauli, der Hafen, die Speicherstadt – alles so klein wie die Miniatureisenbahn, welche der fünfte Mann in Hamburg mehrere Stunden lang besuchte. Keine Frage – beides verdient einen Tusch. Einen dreifachen sogar!
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FOTOS: Atemberaubender Blick vom 132 Meter hohen Turm der Kirche „St. Petri“. Links auf die Binnenalster mit dem Jungfernstieg, rechts auf das Rathaus.ZWEITLIGASPIELAllein die „Entenbrust mit verschiedenen Gemüsen“ im Karstadt-Restaurant in einer WOK-Pfanne gebraten hätte zehn mal einen Tusch verdient gehabt. Den wollten sich die Fairplay-Hamburg-.Besucher dann aber doch für das Zweitliga-Montagspiel zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Kaiserslautern (2:0) vor 22.625 Zuschauern im „Millerntorstadion“ auf dem Heiligengeistfeld aufheben. Aber es kam anders als erhofft. Ganz anders. Aber die Schuld daran trug Schiedsrichter Kinhöfer (Herne) nicht allein. Obwohl er Martin Amedick nach einer überzogenen ersten Gelben Karte kurz vor dem Seitenwechsel (41.) mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Und die Schwalbe von Davidson Drobo-Ampem (62.) mit Elfmeter „belohnte“, den Ludwig eiskalt verwandelte. Die endgültige Entscheidung besorgte Sako in der 87. Minute. Ursächlich für die vermeidbare Schlappe gegen einen gewiss nicht überzeugenden Gegner zeichnete vordergründig eine schwache Mannschaftsleistung. Die sechste Auswärtsniederlage im siebten Spiel – derlei Schwächen auf des Gegners Platz erledigten das Thema „Aufstiegs-Aspirant“ wohl von selbst. Trotz der tollen Faschingstage im Freudenhaus – sportlich wurde nix daraus!Wie man sich selbst in einer dicht gedrängt stehenden Menschenmenge in der Nordkurve schnellstens Durchlass verschaffen kann, führte ein Fanclub-Mitglied vor, als er vom Getränkestand kommend in den randvollen Gästeblock wollte: „Vorsicht“, schrie er, „heiß und fettig!“ Und schon wichen alle zur Seite...!Dass sich einige der wohl nie aussterbenden Gattung von Idioten eine wüste Prügelei mit Ordnern und letztendlich der Polizei lieferte, konnte das Gesamtbild im „Freudenhaus der Liga“ nicht trüben. Der Chronisten-Pflicht halber sei es erwähnt. Wobei der Ordnungsdienst des gastgebenden Vereins unverhältnismäßiges Verhalten vorgeworfen werden muss: Wenn einige Bierbecher von Block zu Block fliegen, ist dies noch lange kein Grund, die Unbeherrschten im Gästeblock mit Tritten und Schlägen zu malträtieren. Man kann sie auch auf andere Art und Weise zur Vernunft und zum weiteren besonnenen Verweilen in ihrem Block veranlassen.
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FOTO links: Vier der anwesenden Fairplay-Mitglieder (…noch) hoffnungsfroh im „Millerntor-Stadion“. Vor dem Spiel!FOTO rechts: Momentaufnahme zur Halbzeit: Redakteur Peter Münch wohnhaft in Hamburg (…e echter Pälzer Bu!) eingerahmt von zwei Fairplay-Mitgliedern (Foto: Helga Huber)
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FOTO links: Die neue Südtribüne (rechts) nimmt dem Millerntorstadion viel von seinem legendären Flair. Aber auch in St. Pauli bleibt die Zeit nicht stehen, der Klub muss sich neue Einnahmequellen verschaffen. Und wenn dabei die wunderbare, einzigartige Atmosphäre leidet. FOTO rechts: Auf solche Bilder können alle echten Fußballfans verzichten: Ein gewaltiges Polizeiaufgebot trennte die Streithähne in der Halbzeit. Leider sterben die wenigen Idioten niemals aus.MILLERNTOR-STADIONApropos Freudenhaus, FC. St. Pauli, Stadion am Millerntor – dazu noch einige Anmerkungen: Der FC St.Pauli entwickelte schnell eine tiefe Verbindung zum wohl berühmtesten Stadtteil Deutschlands und seinen Bewohnern. Anfang 2009 hatte der Kultklub über 7.800 Mitglieder. Seit seiner Gründung im Jahre 1910 ist er auf dem Heiligengeistfeld beheimatet. Dort steht ein kleines Fußballstadion, das in den vergangenen zwei Jahrzehnten zur Legende geworden ist: Das Millerntor Stadion (eingeweiht 1963). Es war über lange Jahre technisch veraltet, dauerhaft renovierungsbedürftig und erfüllte die Ansprüche moderner Fußballarenen bei weitem nicht. Trotzdem war und ist das Hamburger Millerntor weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und bei den Hamburgern beliebt. Legendär vor allem die "Paadie" (hamburgerisch für Party) auf den Rängen! Als Grund dafür gelten die geilen Fußballfeste, welche der FC St. Pauli hier mit seinen Fans feiert. Nicht die sportlichen Leistungen sind es, die hier jedesmal 20.000 Anhänger zu Spielen der zweiten oder dritten Liga (!) locken. Die Stimmung auf den zumeist proppenvollen Rängen gilt als "legendär", "einmalig" oder auch "brasilianisch".Bis 2013 sollen schrittweise die vier Tribünen des Stadions erneuert werden. Zunächst wurde die Südkurve seit Dezember 2006 neu gebaut. Hier sind neben den gewünschten Logen nun auch Umkleidekabinen und Geschäftsstelle untergebracht. Insgesamt 23.201 Fans können nach dem ersten Bauabschnitt die Darbietungen auf dem Rasen verfolgen. Nach der Fertigstellung aller geplanten Umbauten wird die Stadionkapazität bei knapp 30.000 Zuschauern liegen. Und viel vom urigen Flair, der einmaligen, legendären „St. Pauli-Atmosphäre“ verloren sein...!
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FOTO links: Die Mannschaft bei ihren mitgereisten Fans (rund 1.400, an einem Montagabend!): „Danke für Nichts!“FOTO rechts: In der Kneipe von Peters Frau: Bei „NeuMeiers“ wurde das enttäuschende Spiel abgehakt.Eine Einladung Peters ins Lokal seiner Frau in Hamburg-Eppendorf folgte das Quartett nach dem Spiel sehr gerne. Erstaunlich, wie viele Menschen in der U-Bahnhof „Feldstraße“ in einen eigentlich vollen Zug noch einsteigen können: Mindestens 20 bis 30 Personen drängten sich dort trotzdem hinein. Mit dem Ergebnis qualvoller Enge, aber dem positiven Nebeneffekt, niemals nicht umfallen zu können! Schnell wurde in der Kneipe „NeuMeier“ (Löwenstraße 12, 20251 Hamburg, Tel.: 238 47 514, geöffnet täglich 17 - 3 Uhr) das Spiel ausdiskutiert und sich dann wieder den angenehmen Seiten des Daseins zugewandt. Den Gastgebern für diesen angenehmen Tagesausklang einen dreifachen Tusch!ABSCHIEDDer nächste Morgen brachte nach dem Frühstück die Stunde des Abschieds. Erst vom Hotel. Das „all seasons“ liegt ruhig und verkehrsgünstig nord-östlich zur Außenalster (Nichtraucherhotel mit 67 Zimmern). Die Entfernung zum Zentrum beträgt 5 Kilometer. Das Fairplay-Quartett fühlte sich trotz super moderner und komfortabler Ausstattung wohl. Denn die Einrichtung des gerade erst renovierten Hotels ist gewöhnungsbedürftig zeitgemäß. Vom Flachbildschirm bis hin zum kostenlosen Internet surfen in der Hotelhalle. Nichts fehlte. Außer einem Schrank im Zimmer, den Regale nur schwer ersetzten. Kein Wunder, dass bei all den neumodischen Designerteilen ein Fairplay-Mitglied vergeblich versuchte, mit dem tragbaren Telefon das Fernsehgerät einzuschalten...!Allgemeiner Treffpunkt und ebenso Ort des allerletzten Drinks vor dem zu Bett gehen war die „Welcome Lounge“. Früher eine kleine gemütliche Hotelbar mit einigen „Betze-Utensilien“, welche die Vier – ebenso wie die ehemalige Barkeeperin Ilona - sehr vermissten. Die nächste U-Bahnhaltestelle - Hamburger Strasse - liegt 300 Meter entfernt. Von dort gelangte das Quartett bequem ins Zentrum, zum Hafen, zu den Stadien sowie am letzten Morgen zum Bahnhof. Dort wurde etwas Verpflegung eingekauft und ein kurzer „Snak“ (hamburgerisch für Plausch) mit Ilona gehalten, die extra zur Verabschiedung der FCK-Anhänger gekommen war. Doch dann wurde es schon Zeit für eine letzte Umarmung – und schon saß das Quartett wieder im ICE Richtung Süden, Richtung Heimat. Allerbeste Verpflegung – wie üblich – mit Käsewürfeln und Trauben ließ die Zeit verfliegen und den Zug rasch in Mannheim ankommen. Jedoch nicht schnell genug, denn die Regionalbahn wurde verpasst! Heißt in knallharten Fakten: Mit der S-Bahn weiterfahren, an jedem, aber wirklich an jedem (!) Bahnhof halten, in Kaiserslautern umsteigen und dann mit einiger Verspätung Landstuhl (bzw. Kindsbach) zum Aussteigen erreichen.Keinen Tusch für die Bahn, dafür einen dreifachen für Ilona und für Peter. Diese Begegnungen mit beiden sowie die vielfältigen anderen Eindrücke der „Hamburg-Tage“ sorgten dafür, dass die in der Reisereportage „Tolle Faschingstage im Freudenhaus – nur sportlich wurde nix daraus“ geschilderten Impressionen bei jedem der Beteiligten noch lange im Gedächtnis haften blieben. Und für alle anderen jederzeit nachzulesen sind.