Radler Uli Katzenberger hat für unsere Homepage seine Eindrücke zusammengefasst. Nachfolgend sein Bericht:(uk) Dass bei einer extremen Fahrradtour wie der Vier-Etappenfahrt von Mainz nach Freiburg zum letzten Saisonspiel des 1. FCK behinderte Menschen mitfahren wollen, ist ist nicht die Frage. Es stehen vielmehr die Ungewissheiten im Raum:Wer nimmt mich denn schon mit? Wie soll dies klappen? Schaff ich das? Wer übernimmt die Verantwortung? Was kostet das für mich?Es ist auch nicht selbstverständlich, das ein Fußball-Fanclub solch eine Aktion mit behinderten Menschen durchzuführen vermag. Der Fairplay-Vorstand hatte ja auch noch die Planung und Verantwortung übernommen, weitere 15 Menschen mit Behinderung aus dem Wohnheim „St. Martin“ mit dem Bus zum Spiel nach Freiburg zu bringen. Dennoch haben es einige Fanclub-Mitglieder versucht, das Vorhaben „Radtour nach Freiburg“ umzusetzen. Sie gingen das Wagnis ein, drei behinderte Menschen auf einer Rad-Tour mitzunehmen. Folgende gehandikapten Menschen nahmen teil: Fairplay-Mitglied Georg Lohwasser (Estland-Rad-Tour erprobt) war gleich begeistert. Roman Erler reagierte anfangs noch etwas skeptisch, aber nach einer Probefahrt mit dem Tandem hatte er keine Angst mehr und konnte den Beginn nicht mehr abwarten. Unser jüngster Mitfahrer und Kapitän (Spielführer) der Tour, Jens Lauter, sagte spontan zu und möchte das Ganze am Liebsten jedes Jahr wiederholen. Roman hatte kleinere Schwierigkeiten, weil er öfters von den Pedalen rutschte. Die verlorene Zeit wurde mit "Teamgeist" wieder wett gemacht. Georg zog mit seinem Rikscha ähnlichen Spezialrad, getreten von Dieter Rauland, das Interesse anderer Radler und vieler Passanten auf sich. Jens ging es wie immer zu langsam. Er war die vier Tage nicht müde zu kriegen. Dass die Tour für Georg und Roman früher beendet war als geplant, nimmt ihnen nicht den Gedanken (und Stolz!), dabei gewesen und mit geradelt zu sein! Auch wir "älteren" und gesunden Teilnehmer haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und sind froh, diese Tour erfolgreich absolviert zu haben. Das funktionierte so prima, weil vor allem das Team gut zusammen gearbeitet hat. Hinter unserem "Eifelaner" konnte man sehr gut im Windschatten fahren. Er machte meistens das Tempo und war auch nach jeder Tagestour ein Vorbild als Sportler! Organisator Günter Lotz kannte nur einen "Feind": Den Gegenwind (konnte er ja nicht planen). Bei jeder Gelegenheit erfuhren wir von ihm, dass er nur eins hasse: Gegenwind!!! Mit viel Spaß und der Gewissheit für eine gute Sache zu radeln, stemmten wir uns gemeinsam dem Gegenwind entgegen. Ich plädiere dafür, dass Günter nachträglich den Titel "Mr. Gegenwind, der 1." verliehen bekommt! Er hat es sich verdient! Für Jens war es gut zu erfahren, dass Zusammenhalt in einer Gruppe zum Ziel führt. Im Vorfeld wurde er mir als "manchmal schwierig" bezeichnet. Die gesamten vier Tage war er ein ebenso netter wie sympathischer Freund. Er wurde auch von jedem Teilnehmer so akzeptiert, wie er ist.
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FOTOS: Uli Katzenberger in Aktion. Er schildert die Tour aus seiner Sicht. (Bilder: Jürgen Dietz)Auch die Steckenführung ist zu loben. Am zweiten Tag fuhren wir auf einem herrlichen Radweg entlang des Rheins nach Freistett. Öfters hielten wir an und genossen die wunderschöne Natur. Aus nächster Nähe konnten wir Störche beobachten. Viel Spaß bereitete es uns, als wir einige Schiffe überholen konnten. So motiviert trat es sich wieder leichter in die Pedale.Perfekt auch unsere ständigen Begleiter und treuen Helfer: Dass wir ein professionelles Sevice-Fahrzeug dabei hatten, wurde anfangs belächelt. Aber der Mitarbeiter der Firma „Fahrrad Franz“, Alex Stormanns, hatte alles im bestens Griff. Schon am ersten Tag musste er einen Verletzten versorgen, so dass der junge Radler (Marco Ohnesorg) schnell zurück nach Landstuhl ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Nicht nur mit sehr guten Tipps konnte er uns helfen, auch einen Speichenbruch sowie einen Platten wusste er in Rekordzeit zu beheben. Also eine rundherum fachgerechte Betreuung durch die Firma „Fahrrad Franz“!Jürgen Dietz war immer zur Stelle, wenn Durst oder Hunger quälten. Alle 20-25 km wartete er auf uns zum Verpflegen. Dabei hatte immer einen "coolen " Spruch drauf, was der allgemeinen Stimmung sehr gut tat. Die Unterkünfte waren vom Initiator der Tour, Günter Lotz, gut gewählt. Der Gastwirt von der "Grünen Au" in Speyer, selbst bekennender FCK-Fan, war sichtlich überrascht, als er von uns einige FCK-Utensilien bekam. Also dort gerne wieder. Im Hotel „Waldhorn“ in Freistett war es fast zu gemütlich. "Kühler Gerstensaft" lud uns zum Bleiben ein. Aber wir mussten ja am anderen Tag noch etliche Kilometer strampeln. Der Chinese (oder Pakistani?) in Breisach konnte wohl mit dem 1. FCK nicht viel anfangen. Dafür ein sehr warmherziger Empfang im Tourismus-Büro der Stadt durch Frau Senn!Bleibt als Fazit: Wenn man eine soziale Aktion ( "Ein Stern für jedes Kind") so unterstützen kann, hat man schon viel erreicht. Alle Vorbereitungen haben sich aber doppelt gelohnt. Zum Ersten, um eben der „RPR1-Charity“ zu helfen und zum Zweiten wegen der Gruppe. ALLE Teilnehmer haben sich gegenseitig respektiert, so wie sie sind. Unsere behinderten Radler erfuhren Anerkennung und ihre Leistungen wurden gelobt und anerkannt. Was sie uns Gesunden auch zurückgaben. Gegenseitiges Anspornen und Aufmuntern in kritischen Phasen, wo's mal nicht so laufen wollte. Integration sollte jedoch nicht nur bei solchen "Aktionen" praktiziert werden, sondern wie bei uns auch vor allem im täglichen Leben .....! Unserer Fanclub-Vorstandschaft (lebt es vor) kann man nur eins sagen: DANKE VON ALLEN BETEILIGTEN. Es hat bis zum Schluss an nichts gefehlt. Alle Aktiven waren sich einig, das die Tour ein einmaliges Erlebnis war. Gerne wieder!Noch ein Wort zu Initiator Günter: Er sollte mit seinen Ideen auf dem Boden bleiben. Also nicht beim nächsten Mal irgendwo hin schwimmen oder fliegen oder...! Auf jeden Fall: Mach weiter so!!!ANMERKUNG des VORSTANDS:Die Fanclub-Vorstandschaft bedankt sich für das Lob, verweist aber auf die großartigen Leistungen der Radler, die letztendlich Günters Idee in die Tat umgesetzt haben. Und dadurch für das super Spendenergebnis sorgten. Nur dank solchen Mitgliedern, ebenso betriebsam wie idealistisch, lässt sich eine Gemeinschaft wie den „1. FCK Fanclub Fairplay“ immer wieder mit Leben füllen. DANKE für die tolle Idee und die famose Umsetzung!