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Ein Samstag in Freiburg - muss man sich an alles gewöhnen?

24. Oktober 2010

In der Freiburger „Badenova-Arena“ ist alles angerichtet – die Mannschaften sind zum Spiel bereit.
In der Freiburger „Badenova-Arena“ ist alles angerichtet – die Mannschaften sind zum Spiel bereit.

Man gewöhnt sich an (fast) alles. Schwer allerdings an die immer wiederkehrenden Niederlagen in Freiburg. Erst Recht, wenn die Pleiten selbstverschuldet sind. So wie bei dem eigentlich relativ ordentlichen Gastspiel der „Roten Teufel“ am 23. Oktober 2010. An diesem milden Herbstsamstag sorgten zwei grobe Abwehrschnitzer für den 2:1 Erfolg der Gastgeber. Nach dem frühen Lauterer Führungstor durch Jan Moravek (8. Min.) begünstigten Rodnei und Sippel (blieb auf der Linie kleben, obwohl der Ball nur drei Meter von ihm entfernt durch den „Fünfer“ segelte) beim 1:1 Ausgleich den Freiburger Spitzenstürmer Papiss Cissé (36.). Und beim Siegtreffer zum 2:1 durch Stefan Reisinger (60.) griff zuerst Oliver Kirch nicht energisch genug an. Danach sprang Alexander Bugera unter der weiten Flanke hindurch. Ansonsten lohnt die Fahrt in den Breisgau immer wieder. Insbesondere an einem Samstag. Allein der unbedingt empfehlenswerte Bummel über den einzigartigen Wochenmarkt rund um das imposante Münster mit seinem 116 Meter hohen Turm rechtfertigt jedes Mal wieder eine möglichst frühzeitige Anreise. Vor allem, wenn man einen individuellen Zug bucht (kein Sonderzug). Und für eine Verspätung sogar noch Fahr- und Reservierungsgeld zurückerstattet kriegt! Die fehlende Platzreservierung im verspäteten ICE ist dann im Bistro bei netter (Fußball-) Gesellschaft und einem „kühlen Blonden“ bestens zu kompensieren!

 Eine Stunde vor dem Anpfiff -  da ist die Welt für die Fairplay-Mitglieder noch in Ordnung. Insgesamt reisten 7 Mitglieder in den Breisgau.
Eine Stunde vor dem Anpfiff - da ist die Welt für die Fairplay-Mitglieder noch in Ordnung. Insgesamt reisten 7 Mitglieder in den Breisgau.

Also alles Paletti? Sollte man meinen. Wären da nicht das Spiel und seine äußeren Begleitumstände! Nun, am allgemeinen Verdruss sind in diesem Fall nicht die Mannschaft und das unbefriedigende Ergebnis schuld! Vielmehr eine kleine Gruppe besoffener Kreaturen. An dieser Stelle wurde mit voller Absicht auf das Wort „FAN“ verzichtet. Denn solche Idioten schaden nur dem 1. FC Kaiserslautern, sind KEINE Fans! Wer Bier und Wein über seine Mitmenschen ergießt, Sitze mutwillig kaputt macht und seine Nachbarn mit Beschimpfungen und Pöbeleien belästigt, hat diese Bezeichnung gewiss nicht verdient. Unverständlich, dass man solchen Alkoholleichen überhaupt Einlass gewährt! Diese Chaoten haben auf einem Fußballplatz NICHTS verloren! Jemand aus der Gruppe bedrohte zudem eine hinter ihm sitzende Frau mittleren Alters mit geballter Faust. Ganze zehn Zentimeter vor ihrer Nase! Ebenso geschockt: Ihre beiden minderjährigen Kinder. Teilnahmslos nebenan: Ihr ebenso chaotischer Begleiter (Ehemann?).Pech nur, dass diese unzivilisierten Typen ausgerechnet Karten in der Reihe hinter den Fairplay-Leuten hatten. Denn so ein Haufen unflätiger Idioten kann einem schon enorm viel Spaß an einem Fußballspiel nehmen.Nicht aber an einer Samstagstour nach Freiburg! Mit all ihren geschilderten Höhepunkten. Und vielen weiteren mehr. Wozu natürlich auch das Bundesligaspiel gehörte. Trotz der Deppen im Kreuz, trotz der Niederlage in der mit 23.000 Besuchern ausverkauften „Badenova-Arena“. Man gewöhnt sich (fast) an alles. Sogar an Niederlagen in Freiburg. Nicht jedoch an das flegelhafte Pack. Denn man will sich ja NICHT an ALLES gewöhnen!