Voller Vorfreude aufs Spiel: 5 der 6 in Karlsruhe anwesenden Fairplay-Mitglieder (Foto: Klaus Peter Brand)
Das Südwest-Derby am 28. Februar 2010 in Karlsruhe – eine stürmische Angelegenheit! Dafür sorgte allein schon das Orkantief „Xynthia“, welches an diesem Sonntag über den Südwesten Deutschlands hinweg zog. Entwurzelte Bäume auf parkenden Autos, abgerissene Werbetafeln und diverse herum fliegende Utensilien sorgten unter anderem dafür, dass die Zuschauer zur Halbzeit ohne Verpflegungsmöglichkeiten in ihren Blöcken bleiben mussten. Davon betroffen auch Karlsruhes größte Choreografie aller Zeiten. Ein netter Versuch – der Schuss ging allerdings nach hinten los! Der starke Wind jagte hunderte der blauen und weißen von den Zuschauern auf die Laufbahn geworfen Fahnen aufs Spielfeld. Mehrfach unterbrach Schiedsrichter Dr. Fleischer das Spiel zum kollektiven Einsammeln der ungebetenen Gegenstände: „Das war super, das war elegant!“ Auch der Abmarsch nach dem Spiel verzögerte sich um circa eine dreiviertel Stunde infolge der ungemütlichen Witterung.Bedeutend ruhiger ging’s dagegen auf dem Spielfeld zu. Jedenfalls im ersten Spielabschnitt. Der KSC stand oft mit allen elf Akteuren in der eigenen Hälfte. Abwartend, was dem Spitzenreiter aus der Pfalz dagegen einfällt. Und die Gäste spielten sich meist relativ unengagiert „hintenrum“ die Bälle zu. Aktionen nach vorne verpufften wirkungslos, weil schlampig gespielt. War’s vielleicht sogar ein Segen, dass die Hausherren in der 45. Minute ihre insgesamt erst zweite Chance durch Chrisantus zum 1:0 Halbzeitstand verwandelten?Denn jetzt mussten die „Roten Teufel“ mehr bieten! Aufgeweckt wahrscheinlich auch durch eine entsprechende Kabinenpredigt von Trainer Marco Kurz. Jedenfalls drehten die Lauterer durch Tore von Jendrisek (56. Min.) und dem in der 70. Minute eingewechselten Lakic (79. und 92. Min.) dass Spiel und festigten damit ihre souveräne Tabellenführung mit 53 Punkten vor dem FC Augsburg (47 Punkte.) und dem FC St. Pauli (46 Punkte.).Doch mit dem Schlusspfiff war das Erlebnis „Wildpark“ lange noch nicht vorbei. Der Feuerwehr-Einsatzleiter gab erst nach gut 45-minütiger Wartezeit „grünes Licht“ zur Öffnung der Stadiontore. Begründung: Lebensgefahr durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume. Dass sich tausende geduldig wartende FCK-Fans (rund 10.000 begleiteten ihr Team nach Karlsruhe) zwischen der Kurve und dem Ausgang ebenfalls unter bedenklich schwankenden Bäumen aufhielten, ließ diese Entscheidung doch etwas skurril erscheinen.Richtig gefährlich wurde es allerdings erst beim Auslass: Von den zahlreichen Toren öffneten die Verantwortlichen nur eine einzige Tür! Und zwar soweit, dass ein schlanker Mensch durchpasste. Ein etwas korpulenter dies ohne anzuecken jedoch nicht schmerzfrei schaffte. Allerdings sorgte der enorme Druck der von allen Seiten drängenden Menge dafür, dass letztendlich jeder durch dieses risikoreiche Nadelöhr gequetscht wurde. Unverantwortlich und grob fahrlässig, eine solch bedrohliche Situation herauf zu beschwören. Aber alles vergessen: Denn niemand verletzt, Auto OK, gewonnen, Spitzenreiter – was will man mehr bei solch stürmischen Wetterkapriolen? Während einer problemlosen Heimreise über freie Autobahnen, da viele Straßen gesperrt und der Zugverkehr eingestellt wurde. Und dass der Karlsruher SC unsere rechtmäßig erworbenen, 28.60 Euro teueren Tickets in billigste Stehplatzkarten zwangsweise umtauschte, bewerten wir vor Ort einfach mal als ganz dreisten Betrug am zahlenden Kunden! Eine fehlerhafte Einschätzung, die ein klärendes Telefonat mit dem Verein jedoch in der Nachbearbeitung korrigierte: Denn wir erhielten den Differenzbetrag nach Rückversand der Ersatzkarten innerhalb von drei Wochen zurückerstattet! Für die unproblematische Regulierung der Angelegenheit herzlichen DANK!
Stimmungsvoll gestalteten rund 10.000 FCK-Anhänger die Südkurve des Wildpark-Stadions | Fast ein Drittel des Stadions erstrahlte in den Farben „rot-weiß“. |
Ein riesiges Ordneraufgebot „bewachte“ die pfälzischen Gäste | Es ist angerichtet: Gleich geht’s los. |
Soeben hat Lakic den 3:1 Endstand erzielt und bejubelt sein zweites Tor. | Anzeigetafeln lügen nicht! |
DANKE für euere tolle Unterstützung. | Die verdiente Ehrenrunde! |
Orkantief „Xynthia“ sorgte nach dem Spiel für eine böse Überraschung für so manchen Autofahrer. | Wie Streichhölzer fielen stramme Bäume auf die Autos! |