1. FCK-Maskottchen “Betzi” begrüßte die Rollifahrer in Elmstein, welche mit dem Kuckucksbähnel anreisten.
In enger Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeauftragten des 1. FC Kaiserslautern und Ideengeber der Aktion, Nino Gagliano, arrangierte der Exklusiv-Partner des pfälzischen Bundesligisten, die Deutsche Vermögensberatung (Direktionsgemeinschaft Südwest 3), eine Fahrt mit dem Kuckucksbähnel. Unter dem Motto „Mit Volldampf für die Fans des FCK“ dampfte der historische Zug von Neustadt an der Weinstraße aus durchs Elmsteiner Tal nicht auf den Betzenberg, sondern bis nach Elmstein. Der farbenfrohen Reisegruppe, zusammengesetzt aus circa 150 geladenen FCK-Anhängern mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen sowie 50 Vermögensberatern der DVAG, gehörte auch Fairplay-Mitglied Georg Lohwasser an. Weitere drei Fanclubmitglieder empfanden es als großartige Anerkennung ihres sozialen Engagements, zu den Auserwählten dieser illustren Reisegruppe zu gehören. Selbstverständlich hielten sie als Betreuer ein Auge auf den reibungslosen Ablauf während der Fahrt sowie an den Haltepunkten.Dank der großartigen Mithilfe der Bediensteten des Neustädter Bahnhofs erfolgte die Beladung des Spezialwaggons mit den Rollstühlen sehr rasch. Sogar eine Einstiegshilfe in Form einer Hebebühne konnte benutzt werden. So stand der pünktlichen Abfahrt an Gleis 5 nichts mehr im Wege. Keuchend schob sich die altertümliche Dampfeisenbahn entlang der zweigleisigen, elektrisierten Hauptstrecke Richtung Kaiserslautern knapp sieben Kilometer weit bis nach Lambrecht. Erster Höhepunkt dabei die Durchfahrt des 332 m lange Wolfsbergtunnel. „So muss es wohl in einer Räucherkammer aussehen“, der Kommentar eines Mitreisenden beim Blick aus dem Fenster, wo sich ringsum der Dampf in der Tunnelröhre um den Zug schob.
Ein Zauberer unterhielt während der Fahrt mit einigen Kunststückchen.
Dann bog die Bahn nach links ab zur Gemeinde Frankeneck. Am Eingang zum Elmsteiner Tal beginnt die eigentliche, 12,97 Kilometer lange, Museums-Bahnstrecke des Kuckucksbähnels. Immer entlang des Speyerbaches führte die Reise des schwer keuchenden Zuges vorbei an den beiden Burgruinen Erfenstein und Spangenberg. Aber nicht nur der Blick hinaus versprach Beeindruckendes. Auch in den antiquarischen Waggons gab’s mancherlei zu bestaunen. So sorgte ein Ziehharmonikaspieler für allerbeste Stimmung: Das Mitglied des Mainzer Carneval-Vereins „Die Bohnebeitel“ ging von Abteil zu Abteil und studierte mit den Fahrgästen vor allem das fröhliche Weinlied „Oi Oi Oi“ ein. Aber auch das „Betzelied“ hatte er musikalisch - wenn auch nicht ganz textsicher - drauf, was seine Herkunft aus der Landeshauptstadt etwas relativierte. Zudem er sich auch als indirekter „Betze-Fan“ outete: „Innerlich bin ich FCK-Anhänger!“ Des Weiteren zog ein Zauberer vor allem die Kinder durch das eine oder andere Kunststückchen in seinen Bann. Beim idyllisch gelegenen Forsthaus Breitenstein im Biosphärenreservat Pfälzer Wald stoppte der Zug und die Fahrgäste machten es sich in zwei seitlich offenen Hallen vor der urigen Waldgaststätte gemütlich. Während die Lok verschnaufen durfte, mussten einige Helfer Schwerstarbeit verrichten: Nun ohne Hebebühne galt es, die Rollifahrer aus dem Waggon zu hieven und dann den kurzen Weg über einige Holzstufen zum Festplatz zu befördern! Aber alles lief problemlos – dann wurden alle Anstrengungen durch ein typisches Pfälzer Mittagsbuffet mit Bratwurst, Leberknödel, Saumagen, Sauerkraut und Brot belohnt. Die Lokomotive wird sich wohl ebenso über eine weitere Portion Kohle gefreut haben.Zu der genüsslich speisenden Gruppe gesellte sich der mehrfache Paralympics-Sieger, Europa- und Weltmeister Wojtek Czyz (100 m, 200 m, Weitsprung). Er reiste extra aus Köln von der Sporthochschule an und erfüllte ausnahmslos jeden Autogramm- und Fotowunsch. Eindrucksvoll sein Wahlspruch, aufgedruckt auf seinen Autogrammkarten: „Denke nicht an das, was du warst, sondern an das, was du bist und zu sein dich sehnst!“Gut gestärkt und frohen Mutes bestiegen dann alle wieder die Wagen. Hinter den Helmbacher Häusern musste die Lok jetzt ultimativ zeigen, was sie kann: Eine recht starke Steigung ((14 ‰) führte im engen Tal zum Ortsteil Appenthal, dessen gotischer Turm (16. Jahrhundert) markant ins Auge fiel. Das "Bähnel" musste nun nur noch die "Schlucht" bewältigen und wenig später lief sie pünktlich in den Bahnhof Elmstein ein. Schon bei der Anfahrt grüßten zuerst „Betzi“ und dann der 98er-FCK-Meisterspieler Ratinho winkend die nicht alltägliche Reisegesellschaft.
Fast alle Teilnehmer der Kuckucksbähnel-Tour auf einen Blick.
Alle Teilnehmer verließen mehr oder wenige schnell den Zug, die Rollis wieder unter tatkräftiger Mithilfe einiger starker Gehilfen. Während die fleißigen Hände der DVAG-Mitstreiter das Kuchenbuffet aufbauten, rief für alle Teilnehmer die Pflicht! Und zwar in Form des mitgereisten Fotografen der Agentur „view“: Es dauerte schon eine Weile, bis er die umtriebige Gesellschaft vor der Lok zum gemeinsamen Erinnerungsfoto versammelt hatte.Jetzt endlich konnten alle auf Autogramm- beziehungsweise persönliche Fotojagd gehen. Maskottchen „Betzi“ wurde ebenso bestürmt wie die brasilianische Zaubermaus Ratinho, der glaubhaft feststellte: „Eine solche Aktion für die behinderten Menschen und Fans bedeutet mir sehr viel!“ Schon oft brachte der südamerikanische Sympathieträger auf diese Art viel Freude unter die Menschen. Beide FCK-Vertreter taten es ihrem Leichtatletik-Kollegen gleich und ließen keinen Wunsch unerfüllt. Die Homepage des Lauterer Traditionsverein verkündete wahrheitsgetreu: „Die beiden zauberten den Teilnehmern der Fahrt ein Lächeln ins Gesicht und trugen wesentlich dazu bei, dass die Veranstaltung für alle ein voller Erfolg wurde“.Unterdessen wurden die Wagen vom Bahnsteig wegrangiert und die Zugmaschine passend für die Rückfahrt vor den Zug angekoppelt. Während sich die einen an Kuchen und alkoholfreien Getränken labten, durfte die Lokomotive "restaurieren" – das bedeutet, Wasser auftanken, neue Kohle laden - um für die Rückfahrt gerüstet zu sein. Die Zeit des Aufenthalts im Elmsteiner Bahnhof wurde auch von vielen genutzt, sich so ein schwarzes Ungetüm einmal genauer anzusehen. Dabei durfte jeder Interessierte auf den Führerstand, wo die Bediensteten sehr gerne alles zeigten und erläuterten. Beeindruckend vor allem das Feuerloch, dem eigentlichen Energieversorger des Zuges. Wissbegierige erfuhren auch viel Interessantes zu den unterschiedlichen Wagen:
* Baden 12 240, Baujahr 1898, der ehem. Badischen Staatseisenbahnen.
* Stuttgart 11 150, Baujahr 1909, der ehem. Badischen Staatseisenbahnen.
* CCi 4918, dritte Klasse, Baujahr 1902, der ehem. Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.
* BCCi 2455, Baujahr 1901, der ehem. Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.
* Wagen 53 und 92, beide Baujahr 1945, der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn.
* Umbauvierachser aus dem Nachkriegs-Umbauprogramm der früheren Deutschen Bundesbahn ehemals preußischer Nebenbahnpersonenwagen.
* Di 4, Baujahr 1891, der ehemaligen Eisern-Siegener Eisenbahn.
* DGEG 102, Baujahr 1902, ein ehemaliger Nebenbahn-Packwagen, der in einen. Barwagen umgebaut wurde und in dem heute die sog. „Museumsschänke“ untergebracht ist.Schon auf der ratternden, gemächlichen Heimreise ließ mancher in Gedanken das frisch erlebte Revue passieren: Mit geschlossenen Augen versuchten sie alles zu verarbeiten. Andere genossen die zauberhafte Natur des Elmsteiner Tales oder unterhielten sich angeregt mit Gleichgesinnten. Egal wie, alle kamen nach Erreichen des Ausgangspunkts an Gleis 5 des Neustädter Bahnhof zum einhelligen Urteil: Diese Tour mit dem Kuckucksbähnel war ein absoluter Höhepunkt im Fanleben eines jeden Einzelnen. Ein Tag voller Erlebnisse, der noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird. Dafür gebührt den Organisatoren ein ganz herzliches
DANKESCHÖN: Gleich, ob es sich um die stets freundlichen, zuvorkommenden Helfer und liebenswürdigen Mitstreiter der DVAG oder den äußerst engagierten und immer hilfsbereiten Behindertenbeauftragten des 1. FC Kaiserslautern, Nino Gagliano, handelte, gleich ob die beiden prominenten Gäste Wojtek Czyz und Ratinho, welche sich volksnah unter bunte Reisegruppe mischten – jederzeit fühlten sich alle von jedem bestens umsorgt und einzigartig betreut. Auch der jüngste Teilnehmer, der drei Wochen alte Finn. Ihn störten nicht mal die lautstarken Fangesänge im Zug!Und das Fairplay-Quartett stellte auf der Heimfahrt stolz fest: „Wir durften dabei sein!“
FOTOCOLLAGE „Kuckucksbähnel-Tour: | |
Das Kuckucksbähnel unterwegs im Elmsteiner Tal. |
Der Wagen “Museumsschenke” kurz vor der Abfahrt: Gemütlich, behaglich. | Schon kurz nach dem Start der Tour herrschte dort fröhliches Treiben. |
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Der Ziehharmonikaspieler brachte die Stimmung zum sieden. |
Der Zug hielt am Forsthaus Breitenstein. | Zwei überdachte Hallen mit Biertischgarnituren boten ausreichend Platz für alle. |
Alle halfen mit, die Rollifahrer über die Holztreppen hoch zu transportieren. | Urig: Ein Pfälzer Büfett mitten im Pfälzer Wald! |
Paralympics-Sieger, Europa- und Weltmeister Wojtek Czyz besuchte die Gruppe während der Mittagspause. | Ratinho, 1998 Deutscher Meister mit dem 1. FCK, vertrat die Farben des pfälzischen Traditionsvereins in Elmstein. Seine Beliebtheit ist ungebrochen! |
Fairplay-Mitglied Uli Katzenberger (rotes T-Shirt) beim “Essen-fassen”. Er hatte gleich 2 Teller – weil er Rollifahrer Georg mitversorgte. | Doch dann hieß es wieder: Flugs die Rollis einladen und Abfahrt nach Elmstein! |
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Nichts für Weicheier: Das rein- und rausbugsieren der Rollis verlangte nach ganzen Kerlen. In Reihen der Helfer, aber auch bei den Rollifahrern! |
Bereit zur Autogrammstunde in Elmstein: Ratinho. | Bereit zur Autogrammstunde in Elmstein: 1. FCK-Maskottchen “Betzi“. |
Muss das Autogramme schreiben noch ein wenig über – mit seinen großen Pranken geht das „Betzi“ momentan nicht so leicht von der Hand. | Gemeinsam mit Ratinho (rechts) erfüllten die beiden FCK-Vertreter jeden Wunsch ihrer begeisterten Anhänger. |
Einmal dem 1. FCK ganz nah…! Was er „Betzi“ wohl geflüstert hat? | Auch Fairplay-Mitglied Georg Lohwasser nutzte die Gelegenheit zu einem Erinnerungsfoto mit Ratinho und „Betzi“. |
Während die Einen die Leckereien des köstlichen Kuchenbüfetts genossen... | …wurde die Lokomotive (Blick in den Führerstand) mit neuer Kohle und frischem Wasser gefüttert. |
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Auf der Strecke kommt die Schlepptenderlok Speyerbach, eine dreiachsige ehemalige Industrielok aus dem Jahr 1904 zum Einsatz. Sie zog die unterschiedlichen historischen Wagen durch das Elmsteiner Tal. |