Die Gäste aus dem Wohnheim St. Martin zusammen mit Fanbeirat Otto Roth, der Fanclub Vorsitzenden Helga Huber und Fairplay-Betreuer Uli Katzenberger.
Wenn dem Verein das Wasser bis zum Halse steht, es der Mannschaft so richtig dreckig geht, das Abstiegsgespenst die „Roten Teufeln“ fest umklammert – dann chartert der „1. FCK Fanclub Fairplay“ einen Bus, lädt 15 Fußballanhänger mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen aus dem Wohnheim St. Martin ein (finanziert durch das Fanclub eigene "Rollstuhl-Sonderkonto") und fährt mit ihnen zusammen nach Freiburg. Zum ungemein wichtigen Abstiegsgipfel der Fußball-Bundesliga beim SC. Die Fanclubfahrt am 24. März 2012 führte also in den Breisgau. Bereits in der Höhe von Achern wartete die erste angenehme Überraschung auf die illustre Reisegruppe: Von Sponsoren des 1. FCK bereitgestellt (Barbarossa-Bäckerei, Schröder Fleischwaren, Karlsberg und Allgäuer Latschenkiefer) durften sich alle am Verpflegungsstand nach Herzenslust bedienen. Eine tolle Geste des Lauterer Traditionsvereins für seine leidgeprüften Fans, welche ihren Klub auch in schwersten Zeiten nicht im Stich lassen.
Alle Teilnehmer der Fairplay-Fanclubfahrt nach Freiburg (Bild: LKW-Fahrer).
Wie immer verlief die Fairplay-Anreise äußerst kurzweilig: Im Bus wurden von allen die Stimmzettel zur Wahl „Spieler des Jahres“ ausgefüllt. Auch am traditionellen Tippspiel beteiligte sich jeder. Nur Michael Allspach sagte das richtige Endergebnis voraus und stellte seinen Gewinn großzügigerweise dem "Rollstuhl-Sonderkonto" zur Verfügung. In Freiburg nutzten einige das Angebot, sich vor Spielbeginn noch ein wenig in der Stadt umzusehen. Der große Rest der Gruppe stieg dann direkt vor dem „Mage Solar Stadion“ aus.Insgesamt begleiteten rund 3.000 Teufelsanbeter ihr Team an die Dreisam. In der Hoffnung, nach dem Trainerwechsel Kurz zu Balakov vielleicht doch noch das Ruder herum reißen zu können. Um das Wunder „Klassenerhalt“ zu schaffen. Und so präsentierten sich dann auch die Lauterer Anhänger vor dem Anpfiff: Leidenschaftlich, lautstark, entschlossen, farbenfroh. Doch diese Euphorie legte sich ganz schnell: Zwei Gegentore in der Anfangsviertelstunde schockten Mannschaft wie Anhänger gleichermaßen. Die Gastgeber gingen vor ausverkauftem Haus bereits nach acht Minuten in Führung. Guédé erlief einem Fehler von Rodnei und vollstreckte unhaltbar für Tobias Sippel links unten zum 1:0 für den SC Freiburg. Und als gerade einmal 14 Minuten gespielt waren, erhöhte Makiadi per Kopf nach einem Eckball zum 2:0 aus kürzester Distanz, völlig frei stehend.Während die Spieler auf dem Rasen auf Grund begrenzter spielerischer Möglichkeiten und fußballerischer Klasse vergeblich versuchten, das Blatt zu wenden, ließ ihr Anhang das niveauarme Gekicke ungewohnt lethargisch über sich ergehen: Einer fasste das Geschehen auf dem Rasen in wenigen Worten zusammen: „Ich war selten so froh, dass ein Spiel vorüber war wie heute!“ Rund um diese Begegnung passte also alles Leidvolle zusammen: Eine erneute Schlappe, welche die Männer vom Betzenberg nun aussichtslos ans Tabellenende festnagelt, dazu katastrophale Plätze in einem Bundesliga unwürdigen Stadion sowie eine Verkehrssituation bei der Abreise, die jeder Beschreibung spottet. Es wird allerhöchste Zeitz, dass Freiburg seinen geplanten Stadion-Neubau umsetzt.Was frühmorgens so schön begann, rund um das Spiel ins Tal der Tränen abstürzte, fand dann zum Abschluss doch wieder den Weg aus tiefster Betrübnis in ein positives Erlebnis. Obwohl die beiden Fahrer eine Ausfahrt verpassten, erreichte die Gruppe mit etwas Verspätung den „Spinnerhof“ (Restaurant, Gästehaus und Erlebnisbrennerei "Teufelsküch") etwa drei Kilometer außerhalb von Sasbachwalden im Ortsteil Hörchenberg. Die außergewöhnliche Lage mit einem phantastischen Ausblick über das Lichtermeer des Rheintals bis hin zu den Vogesen und nach Straßburg von dort ist einzigartig.Die Räumlichkeiten im Landhausstil sind rustikal gestaltet und die Atmosphäre des Gästehauses wird durch die persönliche Gastfreundschaft geprägt. Inmitten des malerischen Naturparks Schwarzwald Nord/Mitte gelegen servierten Rudolf Spinner und seine Mitarbeiter in einem außergewöhnlich gemütlichen Ambiente den Fußballfreunden ein leckeres Abendessen und danach auf Kosten des Hauses eine Schnapsprobe aus der eigenen Brennerei.
Der Tag begann gut – jeder Teilnehmer durfte sich am FCK-Stand nach Herzenslust bedienen. Dafür ein herzliches DANKESCHÖN!
In dieser herrlichen Umgebung fanden die enttäuschenden Fußballanhänger wieder zur Fröhlichkeit und Lebensfreude zurück, welche diese Fanclubfahrt auszeichnete, sieht man einmal von den frustrierten Momenten rund ums Spiel ab. Ein besonderer Dank gilt den beiden Chauffeuren Gilbert und Günter für ihre angenehme Fahrweise sowie dem 1. FCK für die Verpflegungsstation. Insbesondere diese willkommene Geste half neben der freundschaftlichen, stimmungsvollen Atmosphäre in Bus wesentlich mit, dass die Teilnehmer der Fairplay-Fanclubfahrt diese Tour in den Breisgau trotz der sportlichen Misere in bester Erinnerung behalten werden.
Bildnachlese zur Fanclubfahrt nach Freiburg: | |
Nahe der Ausfahrt „Achern“ (A5) wartete der 1. FCK mit einem Verpflegungsstand auf seine Fans, die sich nach Herzenslust bedienen durften. |
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Beste Stimmung herrschte rund um die FCK-Verpflegungsstation. |
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Noch sind sie guter Dinge: Die Fairplay-Mitglieder (Bild rechts, Foto: Erich Naßhan) sowie Mitglied Bianka zusammen mit Oskar aus dem Wohnheim (Bild links). |
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Fast sommerliche Temperaturen herrschten in Freiburg. Darum musste alle viel trinken. Links Manuela aus dem Wohnheim, rechts Rolli-Fahrer Georg. |
Auch diese beiden Fairplay-Gäste stoßen kurz vor Spielbeginn in der Hoffnung auf ein gutes Spiel noch mal an. | Betreuer Valentin und Michael Dahl warten auf die Öffnung der Stadiontore. |
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Noch sind sie gut gelaunt: Einige Teilnehmer der Fairplay-Fanclubfahrt kurz vor dem Stadioneinlass. |
Fanbeirat Otto Roth, seine Gattin und Gabi Ochotta (v.r.n.l.) freuen sich auf das Spiel. | Die Stimmungslage unter den FCK-Anhängern änderte sich jedoch schnell. |
Blick in das „Mage Solar Stadion“ – eine Arena, die den zeitgemäßen Bundesliga-Ansprüchen immer weniger gerecht wird. | Absolut erstklassig dagegen: Die Anhänger des 1. FCK kurz vor dem Anpfiff. |
Maßlos enttäuscht kehren die Fairplay-Teilnehmer an der Fanclubfahrt zum Bus zurück. | Später wurde die Stimmungslage dann wieder besser. |