Die beiden Mannschaften grüßten die Zuschauer. Da war die FCK-Welt noch in Ordnung.
Zweimal Sandhausen im Jahr – muss das sein? Ist das die Zukunft des 1. FCK? Ist das der Anspruch des pfälzischen Aushängeschilds in Sachen Fußball und seinen treuen Fans? Sieht man sich das Spiel vom 14. September 2013 dort an, muss man dies befürchten! Dabei haben der pfälzische Traditionsverein und sein vorbildlicher Anhang natürlich ganz andere Ambitionen! Nach dem Bild, das die Truppe in den ehrwürdigen Lauterer Trikots an jenem herbstlich anmutenden Nachmittag im „Hardtwaldstadion“ abgab, ist allerdings schlimmstes zu befürchten. Konnten die gut 7.000 (!) teuflischen Anhänger unter den 9.500 Zuschauern die erste Halbzeit noch akzeptieren, nahm das sportliche Desaster in den zweiten 45 Minuten seinen allerübelsten Lauf: Leidenschaftslos, behäbig, überheblich (Alexander Ring!) und vom Fehlerteufel geritten stolperte die Elf des bedauernswerten Interimscoachs Oliver Schäfer über den Platz. Passend, dass 5 Minuten vor Schluss ein kurioses Tor die Begegnung entschied: Willi Orban wollte einen Ball aus der Gefahrenzone schlagen, schoss dabei Frank Löning an und von da sprang die Kugel zum alles entscheidenden 1:0 ins Netz! Symptomatisch, dass ausgerechnet der völlig indisponierte Ring in der Nachspielzeit die größte Kopfballchance des 1. FCK (und auch die einigste in der zweiten Hälfte!) kläglich vergab!
Ein Linienrichter ohne Durchsetzungsvermögen. Er turnte häufig so auf dem Platz herum.
Zweimal Sandhausen im Jahr – muss das sein? Das soll gegenüber den bemühten Gastgebern nicht despektierlich klingen. Die Menschen im nordwestlichen Baden-Württemberg. begegneten dem großen Gästekontingent zumeist freundlich und hilfsbereit. Trotzdem ist der Klub aus dem Rhein-Neckar-Kreis eher in unteren Klassen anzusiedeln. Sportlich waren sie ja auch bereits in die 3. Liga abgestiegen, nur dank dem Lizenzentzug des MSV Duisburg auch in der Saison 2013/14 als Zweitligist unterwegs. Mit einem Stadion, das mit einer Bundesliga-Arena nix am Hut hat. Dennoch „erstklassige“ Eintrittspreise verlangt: Plätze für 26,00 Euro direkt hinter einem wuchtigen Eisengitter neben der Eckfahne – ich wollte schon immer mal wissen, wie’s sich als „Knastbruder“ hinter Gittern anfühlt. Seit diesem Spiel weiß ich’s! Dazu als Verpflegung kalte Rindwürste und warmes Bier! Und die drei „Aufpasser“ auf dem Platz? Das Schiedsrichtergespann? Der Unparteiische erledigte seine Aufgabe ja noch einigermaßen zufriedenstellend! Aber der Assistent auf der Gegengeraden vor den Trainerbänken – einfach jämmerlich! Wenn auch nicht Spiel entscheidend. Zum Einen rannte er meist zwei bis drei Meter auf dem Spielfeld umher! Selbst bei glasklaren Situationen, die sich in unmittelbarer Nähe von ihm abspielten, schaute er erst mal zum Spielleiter, der oft 30 oder 40 Meter entfernt viel ungünstiger stand. Nun wartete er dessen Geste ab und winkte dann mit seinem bunten Fähnchen in die gleiche Richtung wie es der Referee vorgab. Selbst krasse Fehlentscheidungen nahm er dafür in Kauf. Der Mann hatte einfach keinen Arsch in der Hose, um deutlich zu signalisieren, hier geht’s so weiter und nicht anders!
Betröppelt schlichen die FCK-Profis zu ihren Fans. Sie ließen ihren engagierten Trainer Oliver Schäfer eiskalt im Stich!
Zweimal Sandhausen im Jahr – muss das sein? Mit einem eindeutigen „Ja“ hätten die Fairplay-Mitglieder auf der Heimreise nach dieser riesigen Enttäuschung diese Frage beantwortet! Denn im Hinblick auf das nächste Spiel (auswärts in Köln) und die Spielweise der Lauterer an diesem Nachmittag fand das Wort „Aufstieg“ im Sprachgebrauch der FCK-Anhänger keinen Gebrauch mehr. Schade nur, dass sich die Mannschaft nicht für ihren engagierten Interimstrainer Oliver Schäfer mehr ins Zeug legte. Er hätte den Job verdient gehabt. So drehten sich die Spekulationen auf der 114 Kilometer langen Heimreise nur noch um den Namen des neuen Trainers. Auch die Sonntagsausgabe der „Rheinpfalz“ klagte dafür die Mannschaft in ihrer Schlagzeile mit dicken Lettern an: „FCK-Elf lässt Trainer im Stich“!Zweimal Sandhausen im Jahr – muss das sein? Diese Frage kann nur die Zukunft beantworten. Denn Möglichkeiten, dies zu verhindern, gibt’s ja noch viele: Die Mannschaft des 1. FCK besinnt sich (...und zwar ganz schnell!) und schafft den Aufstieg! Oder kickt so emotionslos und phlegmatisch weiter, um mit der emotionslosen Spielweise wenigstens die Klasse zu erhalten. Selbst dann gibt’s immer noch die Möglichkeit, dass Sandhausen absteigt und wir deswegen nicht mehr ins rund 15.000 Einwohner zählende Städtchen nahe dem Walldorfer Kreuz (A6/A5) fahren müssen. Für diese Variante spricht allerdings nach diesem Spiel gegen den 1. FCK weniger. Denn die Einheimischen haben all das ins Zeug gelegt, was man von ihren Gästen erwartet hatte: Leidenschaft, Kampfkraft, Laufbereitschaft, Engagement und Siegeswillen! Ihre begrenzten spielerischen Möglichkeiten somit kompensiert.Übrigens: In diesem Beitrag wurde auf einen speziellen Begriff ganz bewusst verzichtet: Der Ausdruck „Rote Teufel“ wurde absichtlich vermieden. Weil total unangebracht!
Die BILDER-GALERIE zum Spiel SV Sandhausen - 1. FCK Die Lauterer Fans sorgten für einen riesigen Ansturm und zeitweise enormes Gedränge am Einlass. Gut, wenn man da – so wie die Fairplay-Leute – etwas früher anreist. | Solche Plätze für 26,00 Euro zu verkaufen ist allerdings schon eine enorme Frechheit! |
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Wie immer erstklassig: Die Fans des 1. FCK. |