Rot gekleidete Menschen sind auf dem Lauterer Betzenberg wahrlich nix besonderes! Trägt einer allerdings einen langen purpurroten Mantel und dazu einen großen, weißen Rauschebart, dann ist dies ein untrügliches Zeichen, dass die traditionelle „Weihnachts-Geschenk-Aktion“ unmittelbar bevor steht! Schon zum 19. Mal wurden die Rollstuhlfahrer im „Fritz-Walter-Stadion“ vom „1. FCK Fanclub Fairplay“ als auch von FCK-Seite als Dank für ihre Treue beschenkt. Dieses Jahr konnte der Termin wohl nicht passender gewählt werden: Die Verantwortlichen entschieden sich dafür, die beliebte Bescherung exakt am Nikolaustag durchzuführen. Also vor der Zweitliga-Begegnung der „Roten Teufel“ gegen den FC St. Pauli (1:2).
Die Fairplay-Vorsitzende Helga Huber und Fairplay-Mitglied Hildegard Gauer beschenkten von Fanclubseite die erwartungsfrohe Schar der Rollstuhlfahrer. Jeder erhielt ein Exemplar des vom 1. FCK extra aufgelegten Jubiläumspins des DFB-Pokals sowie eine Tafel FCK-Schokolade. Finanziert wurden die Fairplay-Geschenke wie seit Jahrzehnten durch das Fanclub eigene „Rollstuhl-Sonder-Konto“. Der Lauterer Traditionsverein verteilte eine FCK-Trinkflasche sowie einen Jahresplaner 2016. Für den pfälzischen Klub überreichten 1. FCK-Behindertenbetreuer Nino Gagliano, und die beiden 1. FCK-Profis Sebastian Jakob und Andre Fomitschow die Präsente. Wie jedes Jahr ließ es sich natürlich auch der Nikolaus nicht nehmen, im „Fritz-Walter-Stadion“ vorbeizuschauen. Seiner großen Beanspruchung an diesem 6. Dezember zum Trotz. „Betzi“ - das Maskottchen des 1. FCK – half selbstverständlich beim Verteilen der Geschenke tatkräftig mit. Was bei den meisten Beschenkten zu leuchtenden, glücklichen Augen führte!
Nahe des Spielfelds erläuterte Stadionsprecher Holger Schröder den 29.352 Zuschauern das Geschehen. Denn insbesondere diese gehandicapte Personengruppe nimmt Spiel für Spiel enorme Strapazen auf sich, bei jeder Begegnung auf dem Betzenberg zu kommen. Bei Wind- und Wetter fiebern sie vor der Südtribüne mit, kein Aufwand zu hoch, um ihre Idole lautstark anzufeuern und nach Kräften zu unterstützen. Nach diesen Informationen für die Zuschauer durch den Stadionsprecher war’s dann endlich soweit: Während sich die Spieler auf dem Rasen aufwärmten, setzte sich die ungewöhnliche Karawane vor der Südtribüne in Bewegung.