Was hat der FCK, was die meisten anderen nicht haben??? Eine „Rolli-Autogrammstunde“! In den vergangenen Jahren gewann der Begriff „Inklusion“ in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Wörtlich übersetzt heißt das „Zugehörigkeit“, also das Gegenteil von „Ausgrenzung“. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – überall dabei sein kann, in der Schule, am Arbeitsplatz, im Wohnviertel, in der Freizeit - dann spricht man von gelungener „Inklusion“.
Was natürlich auch für eine Fußballarena Gültigkeit hat. Und insbesondere im „Fritz-Walter-Stadion“ vorbildlich umgesetzt wird. In enger Zusammenarbeit mit dem „1. FCK Fanclub Fairplay e,V.“ legt der 1. FC Kaiserslautern sogar noch eine gewaltige Schippe oben drauf: Denn rollstuhlgerechte Plätze, behindertengerechte Toiletten und –Zugänge, einen Behinderten-Fanbeauftragten oder beispielsweise Blindenreporter haben viele Profiklubs. Sogar die meisten der 36 deutschen Erst- und Zweitligisten. Aber eine spezielle „Rolli-Autogrammstunde“ – wer kann damit schon dienen…?
Die wenigsten Klubs! Aber beim 1. FC Kaiserslautern hat so was Tradition! Was Pressechef Stefan Rosskopf gegenüber einem Medienvertreter auch deutlich herausstellte. Denn schon vor nunmehr 20 Jahren wurde diese Veranstaltung auf Initiative des „1. FCK Fanclubs Fairplay e.V.“ erstmals angeboten. Seinerzeit gemeinsam mit Meistertrainer Otto Rehhagel. Und fand nun am 4. Februar 2017 bereits zum 13. Mal auf dem Lauterer Betzenberg statt.
Läuft’s sportlich in dieser Saison auch nicht so wie erhofft, ändert das überhaupt nichts am Zuspruch der eigens eingeladenen Personengruppe: Mehr als 170 Menschen mit Handicap und ihre Begleitpersonen fanden sich am Tag nach dem Heimsieg der „Roten Teufel“ gegen den Aufsteiger FC Würzburger Kickers (1:0) in der Karlsberg Fanhalle Nord ein. Mit riesiger Vorfreude erwarteten sie ihre Idole, die nach dem Auslauftraining zusammen mit dem Trainerteam unter dem neuen Coach Norbert Meier super pünktlich erschienen. Einige Begrüßungsworte von FCK-Pressechef Stefan Rosskopf, ein gemeinsames Gruppenfoto und dann konnte die unkonventionellste Autogrammstunde aller Autogrammstunden so richtig Fahrt auf nehmen!
Ohne trennende Tische, ohne abgrenzende Barrieren, ohne überflüssige Schranken, Sperren oder sonstigen Abgrenzungen – so gestaltet sich diese wohl einmalige Veranstaltung. Die Sicht auf das lebendige Gewusel scheint dem Außenstehenden auf den ersten Blick als ein unorganisiertes Chaos. Aber genau dies ist von den Organisatoren erwünscht – ein hautnahes Miteinander von Spielern, Trainern, Rollifahrern und sonstigen gesundheitlich beeinträchtigten Menschen. Deren strahlende Gesichter, die leuchtenden Augen und viele Worte des Dankes bewiesen, dass genau dieses Konzept erwünscht ist. Das viele Profis in Gesprächen mit den Fairplay-Verantwortlichen ebenfalls befürworteten.
Nach einigen Minuten des Staunens stellte sich auch bei den erstmals teilnehmenden Spielern mehr und mehr diese beschwingte Lebensfreude ein. Kein Foto- oder Autogrammwunsch blieb unerfüllt. Die Zahl der Selfies war beim besten Willen nicht zu erfassen. Für dieses vorbildliche Auftreten möchten die Organisatoren der „13. RAS“ den Spielern der „Roten Teufel“ mit ihrem Betreuerteam ein ganz großes Kompliment aussprechen. Sie alle repräsentierten während dieser Veranstaltung ihren Verein mustergültig. Erstligareif, ach was – Champions-League tauglich!
Aber nicht nur die sportlichen Protagonisten seien gelobt, auch sämtlichen Helfern ist Anerkennung für ihren ehrenamtlichen Einsatz auszusprechen. Allen anwesenden Fairplay-Mitgliedern ebenso wie den Offiziellen des 1. FCK. Insbesondere Pressechef Stefan Rosskopf mit seinem Assistenten Stefan Himmler und der Fanbetreuung mit Marie Helfferich. Ein großes „Dankeschön“ für ihre aktive Unterstützung bei der Planung dieser einzigartigen Veranstaltung gebührt ebenso Fanbetreuer Christoph Schneller und Jonas Bohrmann. Auch FCK-Aufsichtsrat Ottmar Frenger ließ es sich nicht nehmen, die Rolli-Autogrammstunde durch seinen Besuch aufzuwerten. Nicht zu vergessen natürlich das Team der „Initiative Leidenschaft FCK - Fritz Walter Museum Kaiserslautern e. V.“. Die Mitglieder des Fördervereins öffneten speziell für die Teilnehmer der „13. RAS“ das FCK-Museum und gewährten Interessierten eine kostenlose Führung durch die sehenswerte Ausstellung. Eine Geste, die von den gehandicapten FCK-Anhängern bestens angenommen wurde.
Die „13. Rolli-Autogrammstunde“ – auch dabei kann man von gelungener „Inklusion“ sprechen!
Die Bildergalerie der "13. Rolli-Autogrammstunde"