Am 9. Mai 1998 holten sich die „Roten Teufel“ in Hamburg die Meisterschale ab. Eine Woche zuvor vollbrachte der 1. FC Kaiserslautern durch einen 4:0 Heimsieg über den VfL Wolfsburg das einzigartige Bravourstück, als Aufsteiger die Deutsche Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen. Zwei Wochen vor dem Jahrestag des sensationellsten Titelgewinns der Bundesligageschichte luden das FCK-Museum und der Förderverein Fritz-Walter-Stiftung am Donnerstag, 26. April 2018 alle FCK-Anhänger zu einer Jubiläumstalkrunde ein. Der Vorstand des Fördervereins Fritz Walter Stiftung e.V., Rainer Keßler, sprach einige erfreulich kurz gehaltene Grußworte an das Auditorium, dem auch 7 Fairplay-Mitglieder angehörten.
Unter dem Motto „20 Jahre Meisterschaft 1998 – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“ fand sich trotz einiger krankheitsbedingter Absagen eine hochkarätige Gesprächsrunde auf dem Podium ein. Die kompetente Gesprächsleitung hatte der bestens vorbereitete SWR-Moderator Torben Degen inne. Flügelflitzer Andy Buck vertrat die legendäre 98er-Meistermannschaft. Die Sicht früherer Generationen auf das spektakuläre Ereignis erzählte das Mitglied der Walter-Elf, Gerhard Ahrens. FCK-Sportvorstand Martin Bader spannte den Bogen aus seiner Sicht der damaligen Sensation zu den Zukunftsplanungen für die dritte Liga. Der FCK-Aufsichtsratvorsitzende Patrick Banf vertrat sozusagen die Fanszene, da er den triumphalen Titelgewinn seines Herzensvereins in gleicher Weise wie zehntausende überwältigter FCK-Anhänger miterlebte.
Im Verlauf dieser generationsübergreifenden Gesprächsrunde kam natürlich die eine oder andere Episode „ans Licht“! Aber nicht nur Gänsehaut fördernde Nostalgie bestimmte den Abend. Patrick Banf ließ sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen, auf Grund der dramatischen Entwicklung der letzten 20 Jahre – Absturz von der Champions-League-Teilnahme bis hin in die dritte Liga – für die dringend erforderliche Ausgliederung zu werben. Musikalisch aufgelockert wurden die Talkrunden durch den Pfälzer Mundart-Musiker Willi Brausch. Einen leibhaftigen FCK’ler, dessen Texte von reinem „Betze-Blut“ zeugen. Auch das leibliche Wohl kam nicht zu kurz. Lecker Currywürste – zur Verfügung gestellt von den Wasgau-Märkten – gab’s als passende Verpflegung.
Spannende Highlights und amüsante Anekdoten führten die Zuhörer aus der aktuellen Tristesse emotional zurück in die Erfolgssaison 1997/98. Der Rückblick auf einzigartige Momente der Bundesligageschichte ließ für Augenblicke das traurige Dasein vergessen. Spätestens am Folgetag holte die raue Wirklichkeit alle FCK-Fans wieder ein: Der Absturz in Liga drei war nach dem 2:3 in Bielfeld endgültig Gewissheit.