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Großaspach - die endgültige Ankunft des FCK in Liga drei!

05. August 2018

Die Reise zum ersten Auswärtsspiel in der dritten Liga führte den FCK am 4. August 2018 nach Großaspach. Groß-was…? Asbach…? Dazu fiel mir bislang nur der älteste deutsche Weinbrand ein. Mit dem Werbeslogan „Im Asbach ist der Geist des Weines“. Oder „Wenn einem soviel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert“. Doch die Begegnung in Liga drei hatte damit überhaupt nichts zu tun. Wie so oft steckte der Teufel mal wieder im Detail. Den entscheidenden Unterschied machte ein kleines „p“ statt einem „b“. Denn Großaspach schreibt sich mit eben diesem „p“ im Gegensatz zu bekannten Cognac-Marke.

 

Und so machten sich dann rund 6.000 FCK-Anhänger auf in die gut 8.000 Einwohner zählende Gemeinde im Rems-Murr-Kreis (Baden-Württemberg). Nach dem 1:0 Auftakterfolg der „Roten Teufel“ vor grandioser Kulisse im heimischen Stadion gegen den TSV 1860 München überrollte eine rot-weiß-rote Invasion den schwäbischen Ort im beschaulichen Tal des Klöpferbachs. Die schmucke „Mechatronik-Arena“ meldete demzufolge mit 9.500 Besuchern „ausverkauft“ – was bei der SG Sonnenhof Großaspach in ihrer Geschichte erst zum dritten Mal der Fall war (Fusion der SpVgg. und des FC Sonnenhof im Jahr 1994).

 

Der FCK war also endgültig in der dritten Liga angekommen – mehr dritte Liga als in Großaspach geht nicht! Kleines Stadion, teils überforderte Ordnungskräfte, rustikaler Fußball, fragliche Schiedsrichter-Leistungen – der FCK-Tross samt seinem unerbittlichen Anhang bekam zu spüren, was es heißt, in dieser Klasse zu spielen. Zwei Knackpunkte neben der großen Hitze machten den „Betze-Buben“ besonders zu schaffen: Wie schon so oft ihre mangelhafte Chancenverwertung. Und dann Schiedsrichter Robert Hartmann (Wangen). Wie „Der Betze brennt“ richtigerweise formulierte, brachte er Frontzecks Truppe mehr und mehr wegen seiner „sehr kreativen Regelauslegung“ auf die Palme. Unabdingbar notwendig dagegen waren die zwei außerordentlichen von ihm angeordneten Trinkpausen für die Akteure – die hochsommerlichen Temperaturen forderten die beiden zusätzlichen Verschnaufpausen.

 

Das 1:0 für die Gastgeber gehörte in die Kategorie „Dumm gelaufen“: Großaspachs Timo Röttger nutzte einen unnötigen Ausflug Sievers’ aus seinem Kasten und versenkte den Ball von der linken Seite über den verdutzten Lauterer Torhüter hinweg ins Tor (24.). Eine viertel Stunde später gelang Lukas Spalvis der Ausgleich. Das hervorragende Zuspiel von Julius Biada nutzte der Litauer gekonnt, umkurvte Torhüter Kevin Broll und schob die Kugel aus spitzem Winkel ins Netz (39.). Spätestens jetzt konnte man erkennen: Stimmungsmäßig gehörte das Stadion den „Roten“ aus der Pfalz: „Ohne Lautern wär hier gar nix los“!

 

Die Bemühungen der „Roten Teufel“ blieben im zweiten Spielabschnitt erfolglos, obwohl die Spieler trotz der heißen Temperaturen alles versuchten. Somit blieb es beim verdienten Unentschieden, beim ersten Auswärtspunkt für den FCK in der dritten Liga. Mannschaftskapitän Flo Dick brachte es auf den Punkt: "So Spiele werden öfter auf uns zukommen". Ohne die unglaubliche Präsenz der FCK-Anhänger zu vergessen: "Es war der Wahnsinn. Wir mussten nach dem Spiel fast eine ganze Stadionrunde laufen, um uns bei allen zu bedanken."

 

Die Verantwortlichen des selbsternannten „Dorfklubs“ hatten sich für ihr absolutes Saisonhighlight bestens gerüstet. Ausreichend Verpflegung – bei der herrschenden Hitze um die 35 Grad besonders in Form flüssiger Form unverzichtbar – versorgte nach mehr oder weniger langen Wartezeiten an den Ständen die Besucher des kleinen Stadions hinreichend.

 

Clever, wer sich wie die Fairplay-Leute für eine frühzeitige Anreise entschied. Keine verstopfte Zufahrtsstraße (davon gibt’s nur eine!) und ein Stadion naher Parkplatz lohnten den zeitigen Aufbruch! Auch die Rückreise verlief ebenso wie die Hinfahrt überraschend entspannt und zügig. Trotz der befürchteten Megastaus wegen dem Ferien-Ende in Rheinland-Pfalz auf der „Baustellen-Autobahn“ A6 zwischen Heilbronn und dem Kreuz Walldorf. Womit abschließend nochmals anfangs erwähnter Werbespruch ins Spiel kommt: „Wenn einem soviel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach Uralt wert“. Denn in aller Demut sollte man die Tatsachen, gewonnener Auswärtspunkt, vier Zähler aus zwei Spielen, staufreie Fahrt und das Kennenlernen eines neuen Stadions auf dem Konto „Gutes widerfahren“ verbuchen…