Manch einer wird bei der Vorstellung, einfach mal so 55 Kilometer zu laufen, sicherlich verständnislos den Kopf schütteln. Nicht Fairplay-Mitglied Bettina-Valk-Huber. Sie setzte sogar noch einen drauf: Die 39-jährige machte das freiwillig. Als Ersatz für den abgesagten Ultra-Trail von Saarbrücken nach Saarlouis nahm sie sich mit einem weiteren Laufkameraden die Strecke von der Mündung des Glans in die Nahe bis nach Kaiserslautern vor.
Start war am 18. Dezember 2020 unmittelbar am Zusammenfluss der beiden Gewässer nahe des Klosterruine Disibodenbergs der Hildegard von Bingen. Die Strecke führte zuerst entlang des Glans bis nach Lauterecken zu einer ersten Verpflegungspause. Danach wurde der Fluss „gewechselt“ und dem Lauf der Lauter südwärts gefolgt.
Vorgesehen war der Zieleinlauf am Freibad Waschmühle in Kaiserslautern. Doch manchmal kommt’s doch etwas anders als man denkt! Bettinas Beine hatten was dagegen! Und die sagten am Wolfsteiner Bahnhof nach 32 Kilometern „es reicht“! Und so war es mehr als vernünftig, auf die schmerzenden Gliedmaßen zu hören, den Ultra-Lauf abzubrechen. Was keineswegs den Erfolg des Vorhabens schmälerte. Denn wer 32 Kilometer bei nebligem feuchtem Wetter und Temperaturen knapp über 5 Grad bewältig, hat allen Grund jeden einzelnen Meter als Erfolg zu feiern. Und nicht der verpassten Strecke nachzutrauern. Darum zeigten auch die Daumen ihres Begleitteams zweifelsfrei nach oben.
Aber nicht nur ihre sportliche Leistung verdient allergrößte Anerkennung. Vielmehr ist Bettinas sozialer Antrieb herauszuheben. Denn wenn der Schatzmeister einer Hilfsorganisation Alarm schlägt, dann ist die Kasse fast leer. „Leider ist das auch beim Kinderschutzbund Kaiserslautern-Kusel der Fall“, sagte Michael Krauß. Der gemeinnützige Verein hatte unter anderem mit der Corona-Krise schwer zu kämpfen. Mit diesem Wissen rief Bettina vor diesem spektakulären Lauf zu Spenden auf. Dies kündigte sie im Vorfeld auf Facebook und im Lauterer Wochenblatt an. Das motivierte weitere Spender ihr gleichzutun. Daran änderte sich auch nichts nach dem Umswitchen infolge der Corona bedingten Absage des saarländischen Ultra-Events hin zum selbstorganisierten 55-km-Distanzlauf entlang des Glans und der Lauter.
Für jeden Kilometer – und zwar für die gesamte vorgesehene Strecke - stellte sie wie geplant 2,00 Euro zu Gunsten des Kinderschutzbundes zur Verfügung. „Die können ja nix dafür, dass meine Beine streikten“, erklärte sie noch am Endpunkt in Wolfstein. Somit kamen insgesamt mehr als 804,00 Euro zusammen. Ein respektables Ergebnis für eine großartige sportliche Leistung. Gleichzeitig Belohnung des selbstlosen Engagements für sozial Benachteiligte!
Gelebtes Fairplay - nicht nur als Fanclub-Mitglied, sondern aus innerstem Herzen heraus. Zum sportlichen Teil, aber vor allem auch zur vorbildlich gelebten Fanclub-Philosophie, gratulieren alle Fairplay-Freunde ganz herzlich.
Spendenkonten Kinderschutzbund, Kennwort „Ultra-Lauf“:
Stadtsparkasse Kaiserslautern, IBAN DE45540501100000136432, BIC MALADE51KLS
Kreissparkasse Kaiserslautern, IBAN DE16540502200000999714, BIC MALADE51KLK
Kreissparkasse Kusel, IBAN DE69540515500000031005, BIC MALADE51KUS
Kaiserslautern-Kusel e. V., Moltkestr. 8, 67655 Kaiserslautern
Telefon: 0631-24044
Email: info@kinderschutzbund-kaiserslautern.de