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Abschied von Fairplay-Ehrenmitglied Norbert THINES

08. Juni 2021

Norbert Thines ist tot.

Das Fairplay-Ehren- und Gründungsmitglied Norbert Thines verstarb am 7. Juni 2021 im Alter von 80 Jahren. An dieser Stelle möchte ich davon absehen, all seine überragenden Verdienste für die Gesellschaft und den 1. FC Kaiserslautern aufzählen. Sein überdurchschnittlich engagiertes soziales Wirken ist weithin bekannt.

Die Würdigung eines Freundes!

Norbert Thines begleitete unseren „1. FCK Fanclub Fairplay e.V.“ seit der Gründung am 30. April 1992 als wertvoller Helfer, Fürsprecher und Mentor. Bei allen auftretenden Problemen und Unwägbarkeiten wusste er stets mit Rat und Tat zu helfen. Pragmatisch, anpackend, unkonventionell. Ganz gleich, welche Position er beim FCK oder bei „arm-alt-allein“ gerade ausübte.

Mit großem Schmerz denke ich immer noch an seine unwürdige Abwahl nach dem Abstieg im Jahr 1996 zurück. In unmittelbarer Nachbarschaft sitzend musste ich das menschliche Drama aus allernächster Nähe mitverfolgen. Eine innige Umarmung – mehr konnte ich in diesem Augenblick nicht für ihn tun. Doch schon in diesem Moment wuchs in mir das Bestreben, sein wohltätiges Werk für den FCK gemeinsam mit unserer Fanclubgemeinschaft fortzuführen. Allerdings im vollen Bewusstsein, von seinem beispiellosen Wirken nur einen winzigen Bruchteil umsetzen zu können. Trotzdem bezeichnete Norbert „seinen“ Fanclub Fairplay mal „als das soziale Gewissen unseres Vereins“! Mehr Anerkennung aus berufenem Munde geht nicht…!

Bei der Versöhnung Norberts mit “seinem” Verein spielte unser „1. FCK Fanclub Fairplay e.V.” eine nicht unwesentliche Rolle. Im Vorfeld des „Rollstuhlbus-Konvois“ leistete Norbert einen elementaren Beitrag zur Beschaffung der 15 Spezialfahrzeuge vom „Roten Kreuz“. Auch meine Anfrage, am 1. Juni 1997 einen Kleinbus als Fahrer nach Frankfurt zu steuern, beschied er in seiner unvergleichlich menschlichen Art positiv. Für „seine Rollstuhlfahrer“, die ihm so unvergleichlich viel zu verdanken haben, war er selbstverständlich zur Stelle. Der Zwist mit der neuen Vereinsführung blieb außen vor. Somit war der erste Schritt zur Vergebung getan – Norbert öffnete sich wieder Richtung Betzenberg.

Für die menschliche Größe und Güte Norberts ist ein Beispiel exemplarisch: Mit Werner Landry, 1996 Mitglied des „Team Professionelle Zukunft“ um Robert Wieschemann und Atze Friedrich, versöhnte er sich Jahre später nach einer Entschuldigung Landrys. Beide verband danach eine innige Freundschaft.

Mir persönlich bedeuteten die kameradschaftliche Begleitung Norberts und das damit verbundene intensive Kennenlernen außergewöhnlich viel. Führte sogar dazu, meinen ursprünglichen Grundsatz „ich brauch’ kein Vorbild“ in Frage zu stellen. Denn sich „dies oder jenes“ von einem Menschen wie Norbert Thines abzuschauen, ihm nachzueifern und zu versuchen, manches in seinem Sinn sogar umzusetzen, erwies sich bedeutsamer als das Festhalten an persönlichen Prinzipien.

Was bleibt? Auf jeden Fall die Erinnerung an einen außergewöhnlich liebenswerten Menschen. Dann das würdevolle Andenken an ein verlässliches Fairplay-Ehrenmitglied. Und für mich persönlich die Gewissheit, gepaart mit einer gehörigen Portion Stolz, lange einen Teil seines Weges begleitet zu haben. Nicht nur mit einem FCK-Präsidenten, FCK-Ehrenpräsidenten und dem Lauterer Ehrenbürger – sondern an der Seite eines Freundes. Eines guten Freundes. Und dafür bin ich ihm wie auch seiner lieben Frau Trixi unendlich dankbar.

Ebenso bleiben mir all seine berühmten „Kärtchen“, die er zu Festtagen oder Geburtstagen in unvergleichlich künstlerischer Art handschriftlich an Freunde und Wegbegleiter verschickte. Sie füllen bei mir einen dicken Ordner. Keine fehlt - die erste aus dem Jahr 1980 ebenso wenig wie die Letzte vom Dezember 2017. Dieses einzigartige Vermächtnis wird mir neben all den persönlichen Begegnungen, Gesprächen und Umarmungen als ewiges Andenken an Norbert erhalten bleiben.

Ruhe in Frieden, lieber Norbert!

Dein Erich mit Helga, …und ALLEN Mitgliedern DEINES „1. FCK Fanclubs Fairplay e.V.“

Unser ALLER Mitgefühl gilt seiner Frau Trixi und seinen Angehörigen.