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FUSSMARSCH IN DIE HÖLLE

11. Oktober 2003
FUSSMARSCH IN DIE HÖLLE Gewöhnlich empfängt der 1. FC Kaiserslautern im vierzehntägigen Rythmus seine Gegner zu Heimspielen im "Fritz-Walter-Stadion". Mit dabei sind regelmäßig Mitglieder des "1. FCK Fanclub Fairplay Wittlich/Landstuhl e.V.". Sie reisen in der Regel mit dem Auto an. Folglich nicht so, wie es einige ihrer Mitglieder bei der Saisonpremiere gegen den TSV 1860 München handhabten - damals marschierten sie zu Fuß auf den höchsten Fußballberg Deutschlands! "Drei Gruppierungen - ein Ziel", so ließ sich eine Aktion zusammenfassen, mit der die Fußballfans ein Versprechen einlösten: Zu einer Zeit, als es dem 1. FCK am schlechtesten ging, gelobten sie wie einige andere FCK-Anhänger ebenso für den Fall des Nichtabstiegs, beim ersten Heimspiel der neuen Saison auf den Betzenberg zu laufen. Und die Strecken hatten es in sich: Die Gruppe um Fanbeirat Klaus Becker wanderte aus dem Raum Alzey (Rheinhessen) in 3 Tagesetappen mehr als 60 Kilometer unter dem Motto "Vom Wartberg über den Donnersberg zum Betzenberg". Die 1. FCK-Anhänger um "Fairplay-Mitglied" Klaus Weckmüller aus Traisen (bei Bad Münster am Stein) bewältigten am ersten Tag sage und schreibe 42 Kilometer, um samstags die verbliebene Reststrecke von 20 Kilometer zum "Fritz-Walter-Stadion" zurückzulegen. Ihr Slogan: "Vom Rotenfels zum Betzenberg". Der "1. FCK Fanclub Fairplay Wittlich/Landstuhl e.V." startete seine Tour in der Sickingenstadt und legte nonstop rund 20 Kilometer zurück. Getreu ihrem Gelübde, das die Mitglieder während des Wintertrainingslagers in der Türkei abgaben: "Der 1. FCK weiter in Liga eins. Wir GEHEN mit!" Allen 30 Wanderern machten vor allem die glühende Hitze sehr zu schaffen. Ein Sektempfang mit dem Aufsichtsratmitglied des 1. FCK, Dieter Buchholz, vor dem Spiel und ein Erinnerungsfoto vor der vollbesetzten Westtribüne ließen für Augenblicke sämtliche erlittene Strapazen, Qualen und vor allem die Schmerzen an den teilweise arg ramponierten Füße vergessen. Das Bewusstsein, etwas Besonderes geleistet zu haben, wurde letztendlich nur durch die ärgerliche 0:1 Heimniederlagen gegen den TSV 1860 München getrübt.