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2001 Wolfsburg

15. Oktober 2003
WOLFSBURG - die Fünfte....(....Schlappe!) (am 29./30. September 2001)FOTO links: Diese vier Schornsteine des VW-Werkes sind das unverwechselbare Wahrzeichen der Autostadt.FOTO rechts: Alle Fußballfans wurden in den Tagen vor dem Spiel in Wolfsburg von der BILD-Zeitung mit jener Frage konfrontiert: “Welches Hemd bringt den Super-Rekord” Als ob wegen eines bestimmten Hemdes jemals eine Mannschaft ein Fußballspiel gewonnen hätte...! Selbst Hund “Bucki” schüttelte nach dem Betrachten dieser sinnlosen Schlagzeile verständnislos den Kopf...EINLEITUNG:Eigentlich war's ein Wochenende wie's immer war: Wir fuhren nach Wolfsburg, aßen in der Stadiongaststätte pflichtbewußt die selbst verordnete Riesen-Currywurst, holten uns die unvermeidbare Niederlage ab (diesmal 0:2), gingen abends nett aus und reisten am Sonntagmorgen im strömenden Regen nach dem Frühstück zurück. Ohne den allseits erwarteten Stau bei "Alsfeld-West" auszulassen! Die Witterung paßte sich nach einem schönen Spätsommertag über Nacht der Tristesse des Spiels nahtlos an. Unser fünfter Besuch in der Autostadt brachte also die fünfte Pleite. Und somit das nicht unbedingt erwartete Ende der erstaunlichen Serie von sieben Siegen aus den ersten sieben Begegnungen der Saison 2001/2002. Was die Einstellung des Startrekords der Münchner Bayern aus dem Jahr 1996 (unter Otto Rehhagel) zur Folge hatte. Sogar mit einem leicht besseren Torverhältnis seitens der Lauterer (1. FCK 20:7, Bayern 19:6). Daher läßt sich scheinbar gleich zu Beginn ein schnelles Fazit dieser Tour nach Wolfsburg ziehen: Alles wie gehabt! Wirklich alles? Nun, einige Abweichungen sorgten gegenüber der Norm natürlich für eine individuelle Note dieser Exkursion. So wie jede Reise von diversen Kleinigkeiten geprägt wird, ihre spezielle Eigenart erfährt und oftmals ihre persönlich Prägung bezieht. Nachfolgend eine kleine Auswahl der Episoden:PLEITEN, PECH UND PANNEN...:Die an sich recht vergnügliche Fahrt nach Wolfsburg im "VW-Betze-Bus" verlief anfangs alles andere als vielversprechend. Erst bemerkte Erich an der Raststätte "Haselberg" (A5), daß das Nummernschild nur noch "an einem seidenen Faden" hing: Es drohte abzureißen! Mittels einer kunstvoll geknoteten Schnur-Konstruktion befestigte er daraufhin das wichtige Teil behelfsmäßig hinter dem Heckfenster. Dann begann die Kühlbox dermaßen zu stinken, daß sie vorsichtshalber abgeschaltet wurde. Ein durchgeschmortes Kabel verhieß nichts Gutes. Letztendlich riß Gerd einen Rücksitz vollkommen aus der Verankerung, daß der "Kraftprotz" ernsthaft an der Sicherheit des Kleinbusses zu zweifeln begann...! Grundlos, denn dieses Malheur konnte vom Halter schnell aus der Welt geschaffen werden: Das Mißgeschick trat nicht zum Ersten mal auf...! DER GAST IST KÖNIG!Entgegen früherer Aufenthalte in Wolfsburg logierten wir diesmal statt im Hotel "Holiday Inn" im Hotel "Goya" in der Poststraße. Somit mußten wir auf das lukrative Angebot "Fan-Spezial" verzichten, welches seit Jahren neben der Übernachtung mit Frühstück zusätzlich ein schmackhaftes Abendessen inklusive einem Getränk einschloß. Unser neues Quartier, ebenso zentral gelegen, ließ ansonsten keine Wünsche offen: Gemütliche, saubere kleine Zimmer und freundliche, hilfreiche Bedienstete hinterließen bei allen einen guten Eindruck. Nach dieser Erfahrung stehen wir zukünftig bei der Hotelbuchung vor der Qual der Wahl. Vor allem Michael begeisterte sich bereits bei Ankunft der Besatzung des "VW-Betze-Busses, als er seine Fanclubfreunde aus dem offenen Zimmerfenster (3. Etage) heraus begeistert zurief: "Klasse Hotel, schöne Zimmer, gutes Bett - so richtig zum Reinkuscheln...!"HOTELBAR:Augenscheinlich gleichen sich Hotelbars im weiten Land, lassen gar auf den Kontinenten wenige grundlegende Unterschiede erkennen. Demgegenüber widerspricht die Gruppe der weitgereisten Fairplay-Mitglieder dieser vielerorts verbreiteten These einstimmig. Auf ihren Wegen kreuz und quer durch Europa begegneten sie allenthalben charakteristischen Lokalen, gemütlichen Einkehrstätten und originellen Theken. So sei nur an das großartige Irische Pup in Dublin, Ilona`s Bar in Hamburg (...obwohl meist geschlossen!) oder andere einladende Hotelbars erinnert. Zieht man die weit verzweigten Wege dieses reiselustigen Völkchens in Betracht, mag man kaum die Meinung vertreten, daß dieser Gruppe viel Unbekanntes begegnen und erst recht nicht beeindrucken kann. Weit gefehlt! Sogar in Wolfsburg. In dieser mit dem Image als "graue Industriestadt aus der Retorte" vor verurteilten norddeutschen Autometropole. Genau dort - im Hotel "Goya" - vergnügten sich sechs Mitglieder erstmals an einer "Selbstbedienungs-Hotelbar"! Die konsumierten Getränke wurden einfach auf einem bereitliegenden Vordruck samt Zimmernummer notiert und dann mit der Hotelrechnung vor der Abreise bezahlt. Scheinbar bewährte sich diese Personal sparende Methode - andernfalls wäre sich wohl nicht praktiziert worden....EINE "RUNDE" MIT ECKEN UND KANTEN...!Dennoch - ganz ohne Pannen lief das Ganze nicht ab! Die Selbstbedienungsbar verriet auch Tücken! Man muß sich jedoch zu helfen wissen: Wenn man sich nicht sicher ist, wie man auf dem Getränkezettel was wo ausfüllen muß, schaut man kurzerhand auf das Blatt des Vorgängers. Wie früher in der Schule! So wußte sich einer zu helfen, der normalerweise immer in der ersten Reihe steht, wenn's darum geht, einen auszugeben. Die Runde ging entgegen seinem Bestreben dennoch nicht auf seine Rechnung: Weil er alles genauestes abgeschrieben hatte. Sogar die Zimmernummer seines Vorgängers...!WELTMEISTERLICH...!Aufsehen erregender Anmarsch durch die Straßen Wolfsburgs: Gleich gekleidet im Nostalgie-Trikot mit der Beflockung "Fritz Walter" und der Rückennummer "8" zog der 54er Weltmeister in Person von Gerd, Klaus und Erich gleich in dreifacher Ausfertigung zum VfL-Stadion...!ALLES WURSCHT...?Nirgendwo geschieht im weiten Bundesligaland so unfaßbares wie in Wolfsburg. Jeweils vor den Spielen. Widersprüchliches, irreales - jeden vorgegebenen Ablauf ignorierendes! Ein Ritual, dessen Gewicht fast schon die Tragweite eines Kultstatus erlangt hat. An dem Erich eisern festhält, obwohl es hernach beim Spiel jedesmal eine deftige Niederlage setzt! Gemeint ist die legendäre Currywurst. Riesengroß, mit Pommes als Beilage. Serviert in der behaglichen Stadiongaststätte. Die mit den heimeligen Gauben. Und weiß ist sie. Entgegen der Behauptung einer freundlichen Bedienung, die auf eine Anfrage von Klaus hin selbstsicher erklärte: "Sie ist rot!" Dabei war nur der Curryketchup rot! Wenigstens lag ein klein wenig Wahrheit in ihrer unbeabsichtigtigten falschen Aussage...!VIELE WEGE FÜHREN NACH ROM -ABER NUR EINER IN DIE VFL-VEREINSKNEIPE! Der Weg in diese Vereinskneipe mit der wohltuenden Ausstrahlung führt zuerst durch das Haupt-Eingangsportal des VfL-Stadions, wo später auch die Spieler aus dem Mannschaftsbussen aussteigen. Einige freundliche Worte mit der entgegenkommenden Chefin des Ordnungsdienstes zu wechseln ist dabei eher ein erwünschtes Verlangen als eine lästige Pflicht. Dann geht’s seitlich eines großen Parkplatzes weiter, danach zweimal links und nach Passieren der Eingangstür des Vereinsheims die Treppe hoch. Nun einmal nach rechts, den langen Gang entlang, nochmals rechts und schon erreicht man den ebenso einfachen wie schlichten Gastraum mit dem gastlichen Ambiente. Wolfsburg ohne einen kurzen Abstecher in diese Räume ist nicht Wolfsburg! Etwas maßgebliches würde fehlen! Niederlage hin, Niederlage her: "Ich ess` do so lang eh Kärrieworschd, bis mer do mol gewinne. Un wann`s hunnerd Johr dauert", gab sich Erich wild entschlossen, an diesem Brauch festzuhalten!IM SPIEL NIX NEUES...Im achten Spiel die erste Saisonniederlage - war`s auch unnötig, so mußte man das Ergebnis (0:2) dennoch als verdient für “Wolfs Wölfe” akzeptieren. Zumal unsere Elf nach diesem Spieltag weiterhin die Tabelle anführte. Daß dabei der neue Startrekord (8 Spiele - 8 Siege) verfehlt wurde, ist weniger tragisch als daß den “Roten Teufeln” drei weitere Punkte durch die Lappen gingen. Wenigsten “rettete” unsere Mannschaft somit einem Ex-FCK`ler (Wolfgang Wolf) den Job...! Sicherlich kein Trost für uns, aber für den sympathischen Wolfgang eine recht erfreuliche Begleiterscheinung...FOTO: Das “VfL-Stadion” - Austragungsort des Spiels gegen den 1. FCK. In unmittelbares Nähe entstand zu jener Zeit die neue "Volkswagen-Arena".HUNDE-STREIK..."Wunder-Bar" - ein vielversprechender Kneipennamen! Der hielt dann auch, was er versprach: Köstliches Pils, dazu doppelter Whiskey auf Eis. Ein dekorativer Cocktail ("Mexican Colada") mit viel Obst als Verzierung am Glasrand (Banane, Trauben, Ananas und ein Fruchtgummischnuller) vervollständigten Erichs Getränkewahl. Sozusagen ein "Högi-Gedeck-Special"! Normalerweise setzt sich dessen Getränkeauswahl wie folgt zusammen: Pils, Whiskey und Irish Coffee (mehr dazu im "Prag-Reisebericht). Nur "Bucki" ließ sich nicht von all diesen vielversprechenden Getränken überzeugen: Er sträubte sich mit aller Macht, das Lokal zu betreten! So sehr, daß Inge und Klaus kapitulierten und mit dem kleinen "Bar-Verweigerer" ins Hotel zurück kehrten...!"WUNDER GIBT ES IMMER WIEDER..."In Wolfsburg traf ein, was Katja Ebstein (1970) und Gildo Horn in den neunziger Jahren einst erfolgreich besangen: "Wunder gibt es immer wieder"! Wie sonst ist zu erklären, daß ein "Eifelbär" - ausgerechnet einer aus dieser hartgesottenen Fraktion - um Mitternacht mit aller macht zurück ins Hotel wollte, weil er müde war??? Selbst nicht mehr willens, an der "Selbstbedienungs-Hotelbar" einen letzten "Gute-Nacht-Schluck" zu nehmen...!ZEITUNGSENTE:Der "Wolfsburger Rundblick" ohne Durchblick! Die Zeitung veröffentlichte am Tag nach dem Gastspiel der "Roten Teufel" beim VfL Wolfsburg in ihrer Sonntagsausgabe eine Tabelle, welche den 1. FCK nach dem 8. Spieltag mit 4 Spielen, einem Torverhältnis von 9:4 und 9 Punkten auswies. Die "Wölfe" fanden sich in dieser Auflistung als Letzter mit nur einem Punkt wieder. Das einzig richtige: Die Pfälzer wurden dort immerhin als Spitzenreiter geführt! Das sonderbare Geschehen ist leicht zu erklären: Die Zeitung hatte irrtümlich die Auswärtstabelle abgedruckt...DOPPELTES MALHEUR:Ähnlich wie die "Currywurst" schien sich die Autobahn Anschlußstelle "Alsfeld-West" (A5) unumgänglich in den Verlauf einer Wolfsburg-Reise einzuschleichen. Ebenso wie im Jahr zuvor standen wir dort während der Rückreise erneut in einem sechs Kilometer langen Stau. Ohne Aussicht auf einen Toilettenbesuch, was einer Insassin des "VW-Betze-Busses" arges Kopfweh bereitete. Doch damit nicht genug: Nach einer einstündigen Essenspause (Raststätte "Wetterau" an der A5) staute sich der Sonntagsnachmittag-Verkehr zwischen den Anschlußstellen "Friedberg" und dem Autobahnkreuz "Bad Homburg" erneut auf einigen Kilometern...!FOTO: Die “FAIRPLAY-Mitglieder” während einer Rast bei der Fahrt nach Wolfsburg. Auf dem Foto fehlt Michael Allspach, der sich seperat auf den Weg in den Norden Deutschlands gemacht hatte. Nach einer Übernachtung in Wolfsburg und einem gemütlichen Frühstück reiste die Gruppe am Sonntag wieder zurück.