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Gefährliche "Bengalos": Es muss auch ohne gehen!

24. November 2004
Was „sooo schön“ aussieht, ist „saugefährlich“! Deshalb haben Bengalos in Fußballstadien nicht zu suchen! Wer dies jetzt als „Spaßverderberei“ abstuft, sollte innehalten, erst einmal weiter lesen. Und sich dabei einige Gedanken über nachfolgende Fakten machen (…und nach dem Lesen noch einmal!):Bengalisches Feuer brennt mit bis zu 2.000 Grad Celsius und ist somit mit den Temperaturen bei der Eisenverhüttung in einem Hochofen vergleichbar. Wer würde da schon freiwillig seine Hand rein halten? Darum sollte man auch seine Nachbarn im Fanblock nicht fahrlässig dieser Gefährdung aussetzten! Das Zeug ist so gefährlich, dass selbst Schutzwesten der Feuerwehr in einer Sekunde durchbrennen.....FOTOS: Selbst der "schönste" Anblick ist nicht die unverantwortliche Gefährdung wert, welche von diesen Dingern ausgeht: Die Unsitte von Rauch und Raketen ist leider in jedem Stadion anzutreffen, so wie hier in Leverkusen (Bild links) und in München (Bild recht). Jeder sollte mithelfen, dass die Gesundheit der Zuschauer durch solcherlei gefährliches "Teufelswerk" nicht beeinträchtigt wird....Nun müsste jedermann klar sein, dass Leuchtfackeln schwerste Verbrennungen und Verätzungen auslösen. Hitze und Funkenflug können zu schweren Verbrennungen führen. Zumal Signalfackeln nicht zu löschen sind! Da der Sauerstoff chemisch gebunden ist, brennen die Dinger sogar unter Sand weiter! Die Dämpfe von Rauchpulver sind ebenso Gesundheits-Gefährdende Krankheitserreger, da sie ätzend und manchmal sogar giftig sind. Besonders Asthmatiker haben darunter sehr zu leiden.Mit bundesweiten Stadionverboten bis zu fünf Jahren müssen Leute rechnen, die sich einfach dieser Gefahr nicht bewusst werden wollen und dem strengen Verbot zu wider handeln. Das Sprengstoffrecht wurde im Jahr 2003 dementsprechend geändert: Heutzutage ist schon das Mitführen einer Fackel eine Straftat. Dazu geben die Vereine an sie durch die Verbände verhängte Geldstrafen (…in der Regel mehrere Tausend Euro!) in der Regel an die Täter weiter.Ein Betroffener schilderte den Moment seiner Verletzung in „Sport Bild“ vom 24. November 2004 so: „Ich sah plötzlich ein grelles Licht auf mich zufliegen. Fast zeitgleich verspürte ich einen furchtbaren Schmerz in der linken Brust und Schulter!“ Besagter wurde von einer über 1.800 Grad Celsius heißen Signalrakete getroffen. Er brach sofort bewusstlos zusammen. Glück im Unglück hatte er, weil unweit ein Arzt stand, der sofort hilfreich einschritt. Trotzdem erlitt der Schwerstverletzte übelste Verbrennungen. Zudem waren Lungenflügel und Brustmuskel zerfetzt. Weiter brach sich der Unglücksrabe vier Rippen. Die Rakete hatte sich fausttief in seine Brust gebrannt. Erst in einer fünfstündigen Notoperation konnte das Teufelswerkszeug entfernt werden. Sogar zweieinhalb Jahr nach dem Unfall leidet der Fußballfan immer noch unter den Folgen dieser fahrlässigen Tat eines Unbelehrbaren: Infolge der Teilamputation der Lunge sind Atmung und Ausdauer beeinträchtigt, ein geregeltes Berufsleben nicht möglich!Es grenzt an ein Wunder, dass im Umgang mit dem „Teufelszeug“ nicht mehr passiert! Und DU willst durch unbedachten Hantieren mit Bengalos, Raketen oder Rauchpulver doch bestimmt nicht Schuld am vergleichbaren Schicksal eines Betroffenen sein…! Darum: HÄNDE WEG! Prächtige Stimmung kann man auch anders erzeugen...