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Stimmungs-Highlight in DORTMUND

24. April 2005
„Klitschko is back“ – das stand in großen Lettern über der Eingangspforte der Dortmunder Westfalenhalle geschrieben. Aber mal ganz ehrlich: Wen interessierte das an jenem Samstag des 23. April 2005 kurz nach dreizehn Uhr wirklich? Denn über 75.000 Menschen pilgerten an Deutschlands größter Halle vorbei und bevölkerten stattdessen das nahe „Westfalenstadion“! Dort standen sich ab 15.30 Uhr die gastgebenden Borussen und die „Roten Teufel“ gegenüber. Und die Pfälzer legten wahrlich höllisch los: Altintop erzielte schon nach vier Minuten das 0:1! FOTO: Ein Teil der “Fairplay”-Mitglieder vor der Dortmunder Westfalenhalle.………FOTOS: Das “Westfalen-Stadion“ von außen (Bild links) und von innen (Bild rechts).Unbeeinflusst von dem Spielstand herrschte in der WM-Arena Gänsehautfeeling pur. Und zwar unter den Zuschauern beider Lager. Das Stadion kann man gewiss nicht als schön bezeichnen – aber es ist zweifelsohne beeindruckend, faszinierend, imposant. Der Garant für eine Wahnsinnsatmosphäre. Allein durch die Nähe zum Spielfeld, dann wegen der mächtigen „schwarz-gelben Wand“: Der Südtribüne! Über 25.000 BVB-Fans stehen allein auf diesen Rängen - mehr als die Stadien in Mainz, Freiburg oder Leverkusen an Gesamtfassungsvermögen vorweisen! Da kommt schon was Gewaltiges an Stimmung rüber. An jenem Aprilsamstag allerdings nicht nur aus dem Lager der Einheimischen – eine überraschend große Pfälzer Anhängerschar verschaffte sich auf der Tribüne gegenüber ebenso eindrucksvoll Gehör. Schätzungsweise 6 bis 7.000 werden es wohl gewesen sein. Und die feuerten ihr Team nicht nur nach der frühen Führung an. Auch die beiden Rückschläge nach den Toren von Ewerthon (12.) und Kehl (29.) konnten ihre Stimmgewalt nicht brechen: „Lautrer geben niemals auf – Hallelujah…!“ Und so sollte es kommen: Amanatidis glich 3 Minuten vor der Halbzeit aus!………FOTO links: Imponierend: Die gigantische Südtribüne.FOTO rechts: Auf der anderen Seite sorgten die 1. FCK Fans für ein ebensolches stimmungsvolles Spektakel.Dass in Halbzeit zwei dann nach dem Ausscheiden Mettomos (54.) die Lufthoheit gegen das menschliche „Ungetüm“ namens Koller verloren ging (2 Kopfballtore in der 61. und 74.), führte zwar in die 2:4-Niederlage, nicht aber zu Depressionen bei den vielen FCK-Fans: Angesteckt von dem einmaligen, WM-tauglichen Flair der gewaltigen Arena feierten die Anhänger der „Roten Teufel“ einfach weiter, feuerten ihre Idole auch im Rückstand an - erlebten einen außergewöhnlich stimmungsvollen Nachmittag. Dieses Erlebnis stand den Boxbesuchern, welche sich beim Abwandern mit den Fußballfans kreuzten, in der nicht ganz ausverkauften Halle erst noch bevor. Aber von uns „Fußballern“ verirrte sich wohl niemand an den Ring – eine Steigerung dieser soeben erlebten exzellenten Stimmung aus dem Westfalenstadion konnte es dort sowieso nicht mehr geben…! Trotz des K.o.-Sieges von Wladimir Klitschko im Schwergewichtskampf gegen den Kubaner Eliseo Castillo bereits in der 4. Runde.In der Vorfreude auf ein ebenso berauschendes Heimspiel gegen den FC Bayern München eine Woche später - dann hoffentlich mal wieder mit positiven Ausgang für die Männer vom Betzenberg – rauschten die „Teufelsanbeter“ nur leicht deprimiert in ihre Heimat zurück. Trotz der Niederlage. Denn das großartige Stadion-Erlebnis half viel über den Verlust der Punkte hinweg, zumal die „Roten Teufel“ – insbesondere im ersten Spielabschnitt – eine ordentliche Leistung ablieferten. Ebenso wie die „Mannschaft“ des Rasthofes „Schneifel“, welche ein köstliches Abendessen ebenso schnell wie schmackhaft auf den Tisch zauberte…„Klitschko is back“ – aber auch der 1. FCK war wieder da! Nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre genossen es die „Teufelsjünger“, endlich einmal wieder unbesorgt zu Spielen reisen zu dürfen. Ohne quälende Abstiegsangst im Nacken…!………FOTOS: Der noch leere Gästeblock auf der Nordtribüne (Bild links). Später wurde er von einer großen begeisterten Anhängerschar der "Roten Teufel" bevölkert. (Bild rechts).FOTO: Der „1. FCK-Stimmungsmacher“ in Aktion.