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Platz vier: Miro Klose – nicht nur als Fußballer ein Vorbild

13. Oktober 2020

Die Fairplay-Abstimmung „Bester FCK-Spieler aller Zeiten“ anlässlich des mehrfachen Jubiläumsjahres rund um den pfälzischen Traditionsverein ist abgeschlossen. In den folgenden Wochen stellen wir an hier auf unserer Homepage die vier Erst-Platzierten vor. Auf Grund des knappen Ergebnisses zwischen den Rängen drei und vier haben wir uns dazu entschieden, vier statt der vorgesehenen drei Sieger zu würdigen. Dazu werden wir zu jedem aus diesem Quartett eine kleine Geschichte publizieren, die in der Öffentlichkeit bisher wenig oder gar nicht bekannt ist. Es lohnt sich also immer wieder, mal auf unserer Website vorbeizuschauen. Beginnen wollen wir heute mit Platz vier, den Miro Klose mit 8,3 Prozent aller abgegebenen Stimmen erreichte.

Miro Klose – nicht nur als Fußballer ein Vorbild

Miro Klose – nicht nur als Fußballer ein Vorbild. Dies zu erläutern, bedarf es einer etwas ausführlicheren Einleitung: Die Situationen sind niemand fremd, jeder kann‘s nachvollziehen. Da ist 'ne Einladung des Sportvereines für die Jahreshauptversammlung. Tante Luise bittet zum 80-sten. Ein Freund veranstaltet eine Vernissage seiner Gemäldeausstellung. Der Kegelklub ruft zum traditionellen Ausflug und die Firma erwartet ihre Mitarbeiter zum Betriebsfest. Gleichzeitig heiratet der Neffe, ein Klassentreffen steht an und der Fanclub lädt zum Festakt ein. Eine Fülle gesellschaftlicher, geschäftlicher und privater Verpflichtungen, denen man unmöglich allen folgen kann. Niemand kann sich zweiteilen. Was bleibt übrig, als dem Einen oder Anderen abzusagen!

Aber warum eigentlich? Dieses unangenehme Unterfangen kann man doch ganz einfach lassen! So wie es viele andere Zeitgenossen vorexerzieren, die ein Einladungsschreiben erhalten. Ohne dass irgendeine Reaktion darauf erfolgt. Weder Zu- noch Absage. Was bei den Absendern störende Ungewissheit hinterlässt. Und so ganz nebenbei absolute Planungsunsicherheit verursacht. Freilich - wen kümmert’s? Der einfachere Weg ist einmal mehr der angenehmste. Für den Angesprochenen!

Aber hat das Ganze in irgendeiner Weise nicht was mit Anstand zu tun? Sehr viel sogar, wie sich wohl nach kürzerem Nachdenken herausstellt. Also sollte man dem Einladenden vielleicht doch zu- oder auch absagen? Denn alle Absender haben sich beim Abschicken ihrer Einladung was gedacht, sich Mühe gemacht. Den Adressaten für wert befunden, bei seinem Event dabei sein zu dürfen. Da wäre es einfach schäbig, sich nicht zu melden. Eine kurze, klare Stellungnahme ist tausendmal besser als feiges Schweigen. Darum sage ich zu - oder ich sage ab!

Weil das Ganze einfach was mit Anstand zu tun hat...! Aber was hat dies nun mit Weltmeister Miro Klose zu tun?

Es geht um zwei ausgesprochene Einladungen aus dem Jahr 2002. Nachfolgend jeweils eine Interpretation für tadelnswertes und eine für wohlwollendes Verhalten. Beispiel eins: Ein Mitarbeiter überreichte seinen beiden leitenden Vorgesetzten die Einladung zu einem Fanclub-Festakt. Als Zeichen der Dankbarkeit für das großzügiges Verhalten der Firma gegenüber dem „1. FCK Fanclub Fairplay“ im Vorfeld. Obwohl sich die Herren täglich, oft sogar mehrmals, über den Weg liefen, hielt es keiner der „Cheffe“ für notwendig, ihren Besuch zu- oder abzusagen!

Dagegen steht Beispiel zwei: Ein damals aktueller Nationalspieler wie Miroslav Klose rief am 19. April 2002 in der Fanclub-Zentrale an und bat um Verständnis für sein Fernbleiben: „Wegen der WM-Teilnahme beim Turnier in Südkorea und Japan fahre ich sofort nach dem letzten FCK-Spiel nach Stuttgart zur Nationalmannschaft. Dadurch muss ich die Tage vorher alles erledigen, was unbedingt sein muss. Deshalb bleibt mir leider keine Zeit, mit euch zu feiern. Tut mir leid - ich wünsche Euch dennoch ein schönes Fest. Und ein herzlicher Gruß an alle Mitglieder!"

Weltmeister Miro Klose – nicht nur als Fußballer ein Vorbild. Weil er das mit dem Anstand verstanden hat...!